Anfang Oktober wurden die Ergebnisse einer repräsentativen Studie unter den Lehramtsstudierenden an der TU Chemnitz1 veröffentlicht. Fast gleichzeitig fand in der vergangenen Woche die Immatrikulation des dritten Studierendenjahrgangs seit Wiederbeginn der Grundschullehrer/-innen-Ausbildung an der TU Chemnitz statt. Aus diesem Anlass bekräftigt die GEW Sachsen ihre Unterstützung für den Erhalt dieses Studiengangs.
„Das sächsische Kultusministerium hat am 22. September diesen Jahres die Einführung eines `Sachsenstipendiums´ angekündigt, um Anreize dafür zu schaffen, dass Lehramtsstudierende nach ihrem Studium in ländlichen Regionen tätig werden. „Die Ergebnisse der Studie der Initiative Pro Lehramt Chemnitz zeigen u.a.“, so David Jugel, stellvertretender Landesvorsitzender der GEW Sachsen „dass ein hoher Anteil der Studierenden in Chemnitz aus der Region um Chemnitz kommt und gleichzeitig einen Arbeitsplatz in Südwestsachsen anstrebt.“ Über ein Drittel nannte hier beispielsweise den Erzgebirgskreis. Das unterstützt die Argumentation der GEW für den Erhalt des Lehramtsstudiums in Chemnitz. Jugel verweist in diesem Zusammenhang darauf, „dass bereits jetzt in den ländlichen Regionen Lehrerinnen und Lehrer fehlen. Die Kolleginnen und Kollegen an den Schulen dort brauchen in den kommenden Jahren durch die altersbedingten Abgänge jedoch noch weitaus mehr Nachwuchs“.
Trotzdem ist die Finanzierung für das Lehramt in Chemnitz aktuell nur bis 2020 gesichert. Die ungesicherte längerfristige Finanzierung führt dazu, dass z. B. derzeit nur eine von fünf Professuren im Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) der TU Chemnitz regulär besetzt ist. „Aus der ungesicherten Perspektive resultieren immer wieder Probleme in diesem Studiengang“ stellt Torsten Steidten, Vorsitzender des GEW-Kreisverbands Hochschule und Forschung Chemnitz fest. „Die künftigen Lehrerinnen und Lehrer verdienen aber wie alle anderen Studierenden auch bestmögliche Studienbedingungen“, so Steidten weiter. Die GEW Sachsen fordert daher, die Lehramtsausbildung in Chemnitz langfristig abzusichern und sieht hier nicht nur die TU Chemnitz und das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst in der Pflicht, sondern die gesamte sächsische Regierung. „Hier muss eine politische Entscheidung getroffen werden und ggf. die zusätzlichen Ressourcen bereitgestellt werden. Diese wurden in den vergangenen Jahren gespart, was zur aktuellen Mangelsituation auf dem Lehrerarbeitsmarkt und in den ländlichen Regionen geführt hat. Die laufenden Gespräche zum Hochschulentwicklungsplan bieten eine gute Gelegenheit“, so David Jugel abschließend, „hier Nägel mit Köpfen zu machen.“
GEW Sachsen: Lehramtsstudierende in Chemnitz verdienen gute Studienbedingungen
GEW bekräftigt Unterstützung für Erhalt des Studiengangs