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Bildungsmonitor ist Augenwischerei

In der Medieninformation zum Bildungsmonitor 2016 zeigt sich die sächsische Kultusministerin zufrieden mit den Ergebnissen Sachsens und warnt vor "politischem Reformeifer". Strukturelle Veränderungen im sächsischen Bildungssystem wären demzufolge "bildungsfachlich unklug".

Bildungsfachlich klug ist also scheinbar, wenn alles so bleibt, wie es ist.
Es ist anscheinend bildungsfachlich klug, dass man sich im Freistaat immer noch weigert, geltende Rechtsnormen (die UN-Behindertenrechtskonvention) verbindlich umzusetzen.

Bildungsfachlich klug ist anscheinend auch, dass man den anstehenden Generationswechsel in den Lehrerzimmern jahrelang konsequent ignoriert hat, keine Anreize für Absolventen gegeben hat, im Freistaat zu bleiben und die Belastung der sich im Schuldienst befindlichen Kollegen nicht so gedämpft hat, dass sie ihren Job auch durchhalten können.

Somit ist es anscheinend auch bildungsfachlich klug, dass man das sächsische Schulsystem nur noch damit am Leben erhalten kann, dass fast jeder zweite Neueinsteiger ein Nichtlehrer bzw. Seiteneinsteiger ist, der sofort ins kalte Wasser geworfen wird.

Oder zusammengefasst: Bildungsfachlich klug scheint es zu sein, dass man die derzeitige (voraussehbar) schwierige Situation des Sächsischen Schulsystems allein auf die Kollegen, die Schüler und Eltern abwälzt.