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INSM-Bildungsmonitor 2023

GEW Sachsen: „Marktwirtschaftliches Benchmarking ist kein Qualitätsmonitor”

Zum heute veröffentlichten Bildungsmonitor 2023 im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erklärt Burkhard Naumann, Vorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW in Sachsen:

„Der Bildungsmonitor ist ein marktwirtschaftliches Benchmarking und kein Qualitätsmonitor der Bildung. Der von Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden finanzierte Auftraggeber verkauft die Studie gern als ‚Bildungscheck‘. Doch das ist sie nicht. Die Auswahl der Kriterien für die Bewertung erfolgt nach bildungsökonomischen Gesichtspunkten, wie in der Studie nachzulesen ist. Als Beispiel: Die Schulqualität wird ausschließlich an den Ergebnissen von Kompetenztests gemessen. Dabei gehören jedoch auch Faktoren wie der Umgang mit Heterogenität, Inklusion, die digitale Ausstattung, wenig Unterrichtsausfall, Arbeit in multiprofessionellen Teams und das Schulklima zur Qualität einer Schule. Dass Sachsen so gut in den Kompetenztests abschneidet, ist allein der Verdienst der Lehrkräfte, die trotz schlechter Rahmenbedingungen nach wie vor guten Unterricht anbieten. Doch mit dem Lehrkräftemangel droht auch das zu kippen.

Trotz der Kritik zur Einordnung der Studie sind die Einzelergebnisse interessant. Wie andere Studien kommt nun auch der Bildungsmonitor zum Schluss, dass Sachsen bei der personellen Ausstattung an Kitas und bei der Schüler-Lehrer-Relation bundesweit am schlechtesten aufgestellt ist. Ähnlich ist es bei der Digitalisierung im Bildungssystem. Die Beschäftigten an den Bildungseinrichtungen fragen sich deshalb, wie Sachsen trotz der schlechten Bedingungen regelmäßig Platz 1 beim Bildungsmonitor werden kann.” 

Kontakt
Matthes Blank
Pressesprecher / Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Adresse Nonnenstr. 58
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Mobil:  0173 3927918