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Bildungsland Sachsen 2030

„Die Schule der Zukunft braucht multiprofessionelle Teams” - GEW Sachsen zu Bildungsland Sachsen 2030

Pressemitteilung zum heute von Kultusminister Piwarz vorgestellten Stand des Projektes „Bildungsland Sachsen 2030“.

In Zeiten von Lehrkräftemangel, zunehmenden schulischen Herausforderungen und überlasteten Lehrkräften kann Schule in Sachsen zukünftig nur gelingen, wenn die entsprechenden Voraussetzungen für die Arbeit der Beschäftigten gegeben sind. Entlastung muss dabei der erste Schritt sein. 

Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen:

„Die meisten Lehrkräfte in Sachsen arbeiten an ihrer persönlichen Belastungsgrenze, viele sogar darüber. Ein Drittel der Vollzeitkräfte arbeitet mehr als 48 Stunden pro Woche. Im Durchschnitt arbeiten Lehrkräfte pro Schulwoche drei Stunden über dem, was in den Ferien ausgeglichen werden kann. Dies liegt in erster Linie an zahlreichen Aufgaben, die in den letzten Jahren hinzugekommen sind. Der Lehrkräftemangel verschärft die Situation noch einmal deutlich. Deshalb ist es dringend notwendig, die Arbeit auf deutlich mehr Schultern zu verteilen. Wir brauchen in Sachsen mehr pädagogische und therapeutische Fachkräfte, Verwaltungsfachkräfte, IT-Fachkräfte und Schulsozialarbeit zur Unterstützung der Schulen und zur Entlastung der Lehrkräfte. Unterschiedliche Fachkompetenzen und Blickweisen unterstützen außerdem die Schulentwicklung. Die Schule der Zukunft braucht multiprofessionelle Teams.“

Eine im letzten Jahr durchgeführte Studie der Universität Göttingen zu Arbeitsbelastung und Arbeitszeit sächsischer Lehrkräfte hatte ergeben, dass Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen besonders hoch belastet sind und pro Woche über drei Zeitstunden unbezahlte Mehrarbeit leisten, an Gymnasien sogar über vier Stunden. Viele Aufgaben sollten deshalb von anderen Fachkräften übernommen werden. Dazu zählen z.B. Verwaltungsaufgaben, individuelle Angebote und Gruppenarbeiten, Hausaufgabenbetreuung, Pausenaufsichten, die Wartung digitaler Endgeräte sowie die Organisation von Klassenfahrten, Wettbewerben und Schulfesten bis hin zu Geld einsammeln.

„An einigen Schulen gibt es mit dem Programm Schulassistenz bereits unterstützendes Personal. Die Rückmeldungen dazu sind sehr positiv. Deshalb sollte das Programm deutlich ausgebaut und zum Programm ,Multiprofessionelle Teams’ weiterentwickelt werden”, so Naumann abschließend.

Kontakt
Matthes Blank
Pressesprecher / Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Adresse Nonnenstr. 58
04229 Leipzig
Mobil:  0173 3927918