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"Kleiner" Fachbildungstag des Bereichs Sozialpädagogik

Erlebnisbericht

Am 29.06.19 trafen sich knapp 50 Kolleginnen und Kollegen - vorwiegend Erzieherinnen und Erzieher aus Kitas und Horten - , um mit Otto Herz, GEW - Urgestein und Reformpädagoge, ins Gespräch zu kommen. Begrüßt wurden sie zunächst von Axel Stumpf in seiner Funktion als Vorsitzender des BV Chemnitz. Er verwies aus aktuellem Anlass auf die große Rolle humanistischer und demokratischer Bildung und Erziehung in heutigen Zeiten, in denen wieder verstärkt Menschen auf Grund ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder auch ihrer Religion ausgegrenzt bzw. angegriffen werden. Nach der Klärung einiger organisatorischer Dinge kam dann Otto Herz zu Wort. Wie gewohnt brach er mit Herzenswärme und grenzenlosem Optimismus eine Lanze für die frühkindliche Bildung und Erziehung. Eine seiner Forderungen: eine gleichwertige Eingruppierung (also Bezahlung) der dort beschäftigten Pädagoginnen und Pädagogen. Schließlich werden die entscheidenden Weichen für Lernerfolg und Persönlichkeitsentwicklung bis zum 6. Lebensjahr gestellt. Nebenher erzählte Otto von seiner Reise nach Indien, wo er im Mount Everest Museum  eine Tafel mit 33 "Erziehungstipps" fand sowie von Begegnungen mit Menschen und "seinem" Anteil am Chemnitzer Schulmodell. Wie immer war es Otto wichtig darauf hinzuweisen, dass PädagogInnen unendlich viel von Kindern lernen können (und müssen).

Auch wenn man Otto stundenlang zuhören kann: er unterbrach gern seinen Redefluss, um Gelegenheit für Fragen und Statements zu geben. Und dies wurde rege genutzt. Vor der Mittagspause fanden sich die Anwesenden dann zu Workshops (oder auch kleineren Gruppen) zusammen und reflektierten ihre aktuellen Arbeitsbedingungen. Und wenn auch in der Auswertung Störendes benannt wurde: der Blick war auf das eigene Handeln und seine Möglichkeiten gerichtet.

Letztendlich war es eine gelungene Fortbildung: Otto hat wie gehofft mit seinem Optimismus angesteckt und daran erinnert, dass die Liebe zum Kind das Entscheidende ist, um als PädagogIn wirken zu können - alles Wissen nützt nur mit dieser Maxime.

Ines Hetzel

für die AG Soz-Päd Chemnitz