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Kita

BARMER: Kinderbetreuung und -erziehung machen oft krank

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der GEW-Landesvorsitzenden, Uschi Kruse, hat die BARMER Sachsen heute die Ergebnisse ihres aktuellen Gesundheitsreports vorgestellt.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der GEW-Landesvorsitzenden, Uschi Kruse, hat die BARMER Sachsen heute die Ergebnisse ihres aktuellen Gesundheitsreports vorgestellt.

Sie zeigen, dass die pädagogischen Fachkräfte deutlich öfter krankgeschrieben sind, als der Durchschnitt aller Beschäftigten im Freistaat: Sächsische Erzieherinnen und Erzieher waren im Untersuchungsjahr 2020 im Durchschnitt 30,8 Tage arbeitsunfähig. Über alle Berufe hinweg zählte die BARMER in Sachsen nur rund 20 Arbeitsunfähigkeitstage unter sächsischen Beschäftigten. Damit lag der Krankenstand unter pädagogischen Fachkräften in Sachsen bei 8,4 Prozent (im Vergleich zum Durchschnitt aller Berufe 5,4 Prozent).

Psychische Erkrankungen wie Depressionen waren der häufigste Grund für Krankschreibungen, gefolgt von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und Atemwegserkrankungen wie Erkältungsschnupfen oder Husten. Zu diesen zählen auch Covid-19-Diagnosen, die im Untersuchungszeitraum jedoch noch eine geringere Rolle spielten.

Für die Bildungsgewerkschaft betonte Uschi Kruse die dringende Notwendigkeit besserer Rahmenbedingungen für pädagogische Fachkräfte: „Wir sind froh, mit diesen Zahlen nun auch für Sachsen harte Fakten vorliegen zu haben, die von den Verantwortlichen nicht ignoriert werden können. Denn die Ergebnisse sind insgesamt besorgniserregend – zumal bei einer Berufsgruppe, die es sich aus Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Kindern dreimal überlegt, sich krank zu schreiben. Aber zu große Gruppen mit zu vielen Kindern machen die Beschäftigten krank. Aus unserer Sicht ist es dringend erforderlich, die Rahmenbedingungen für die Arbeit von Erzieherinnen und Erziehern zu verbessern. An erster Stelle steht dabei ein besserer Personalschlüssel, der vor allem auch Ausfallzeiten wie Krankheit, Fortbildung und Urlaub berücksichtigt.“

Auch die BARMER sprach in diesem Zusammenhang von einem Arbeitsunfähigkeits-Teufelskreis: Ein hoher Krankstand führt zu einer größeren Belastung des Teams, die wiederum für weitere Arbeitsausfälle sorgt. Nach Ansicht der Krankenkasse könnten Arbeitgeber einiges dazu beitragen, um die psychische und physische Gesundheit von Beschäftigten zu stärken und plädiert dafür, die Anstrengungen beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement voranzutreiben.

Kontakt
Matthes Blank
Pressesprecher / Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Adresse Nonnenstr. 58
04229 Leipzig
Mobil:  0173 3927918