Am 21. September haben rund 90 Beschäftigte sowie Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter mit einer Auftaktveranstaltung die Kampagne für ein Bildungsfreistellungsgesetz in Sachsen gestartet. „5 Tage Bildung. Zeit für Sachsen“ ist das Motto der Kampagne, die in den nächsten Monaten um breite Unterstützung für das Gesetz werben wird. Der Neustart erfolgte auch auf Initiative von Junger GEW Sachsen und GEW Sachsen bei den Bezirkskonferenzen im letzten Jahr: Für ein Recht auf Bildungszeit.
„Lebenslanges Lernen ist in Zeiten der Digitalisierung notwendig, um den Herausforderungen der Arbeitswelt gewachsen zu sein. Unsere Welt verändert sich in vielen Bereichen rasant. Hier kann Bildung und Zeit für Bildung helfen, ein besseres Verständnis für diese Veränderungen zu erlangen, Ängste zu nehmen, Chancen zu sehen und damit das Gefühl stärken, dazu zu gehören und die Zukunft selbst gestalten zu können. Damit verbessern wir die Zukunftsaussichten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, also der Mehrheit der Bevölkerung in Sachsen.“
Anne Neuendorf, stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen
Das Ziel lautet: Fünf Tage bezahlte Zeit im Jahr, um sich beruflich, politisch, sozial oder kulturell weiterzubilden. Das Recht auf Bildungszeit ist Sache des Bundeslandes, das heißt, der Sächsische Landtag kann die Bildungszeit einfach beschließen. Bis auf Sachsen und Bayern gibt es in allen Bundesländern ein Bildungsfreistellungsgesetz.
„Arbeitswelt und Lebenswelt gehören zusammen. Die moderne Arbeitswelt braucht allseitig ausgebildete und selbstbewusste Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für die der Dreiklang: gute Arbeit, tarifliche Bezahlung und verlässliche Leistung zusammen gehört. Unsere Lebenswelt braucht engagierte, aktive Bürger die Ansprüche auf demokratische Teilhabe in Beruf und Gesellschaft anmelden und dafür Verantwortung übernehmen. Beides ist ohne Bildung nicht zu haben. Fünf Tage gesetzlicher Anspruch auf bezahlte Freistellung für politische, soziale, kulturelle oder berufliche Bildung sind deshalb eine dringend notwendige Grundlage.“
Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen
Weil Bildungszeit nicht nur eine Frage von beruflicher Weiterbildung ist, sondern auch Ehrenamtliche in Vereinen unterstützt, richtet sich unsere Initiative an breite gesellschaftliche Kreise, Akteure und Einrichtungen. Der DGB und die Mitgliedsgewerkschaften suchen gezielt den Schulterschluss mit Wohlfahrtsverbänden, Einrichtungen für Jugend- und Sozialarbeit, Rettungs- und Notdiensten, Sportvereinen, Kultureinrichtungen, Kirchen und religiösen Trägern, Parteien und politischen Akteuren, Bildungsträgern.
Weitere Informationen und Mitmach-Angebote finden sich auf der Kampagnen-Website www.zeit-fuer-Sachsen.de sowie auf Facebook und Twitter unter #Bildungszeit.