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Schule

Belastungen anerkennen, Teilzeit gewähren

Das Kultusministerium hat auf einer Arbeitszeitkonferenz der GEW Sachsen am 6. Februar verkündet, eine eigene Arbeitszeitstudie durchzuführen. Welche neuen Erkenntnisse sich das SMK davon verspricht, die nicht bereits in der von der GEW geförderten Studie untersucht wurden, bleibt unklar.

Zu befürchten ist, dass damit bereits geplante Mehrbelastungen gerechtfertigt werden sollen, wie sie die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK vorgeschlagen hat. Die Daten der von der GEW geförderten Studie haben offenbar verhindert, dass diese Maßnahmen bereits jetzt umgesetzt werden.

Die aktuellen Ablehnungen von Teilzeitwünschen der Kolleginnen und Kollegen, die keinen Rechtsanspruch auf eine Arbeitszeitreduzierung haben, passen in dieses Bild. Dass auch gegen ärztlich attestierte Teilzeitgründe vorgegangen wird, muss auch von Vollzeitbeschäftigten als Alarmsignal ernst genommen werden.

Die GEW Sachsen fordert das SMK daher auf:

  1. sofort davon Abstand zu nehmen, öffentlich den Eindruck zu erwecken, der Wunsch nach Teilzeit sei ursächlich für den Mangel an Lehrkräften in Sachsen. Ursächlich ist vielmehr, dass zulasten einer zukunftsgerichteten Personalpolitik zurückgehende Schüler*innenzahlen in unverantwortlichem Umfang zur Haushaltssanierung genutzt wurden.
  2. zur Kenntnis zu nehmen, dass der aktuelle Wunsch nach Teilzeit insbesondere mit den derzeit überbordenden Belastungen an den sächsischen Schulen, aber auch mit familiären Verpflichtungen, langen Beschäftigungszeiten und vor allem mit langjähriger Teilzeit als sozialverträgliches Mittel zum Personalabbau zusammenhängt.
  3. Anträge auf Teilzeit ohne gesetzliche oder tarifliche Gründe grundsätzlich wohlwollend zu prüfen und diese bei Beschäftigten ab dem 55. Lebensjahr grundsätzlich zu bewilligen.

Für die GEW Sachsen steht fest: es ist nicht hinnehmbar, dass die politischen Fehler der Vergangenheit noch stärker auf dem Rücken der Lehrkräfte ausgetragen werden sollen. Eine weitere Erhöhung der Belastungen ist weder gerecht noch zielführend. Sie wird auf unseren deutlichen Widerstand stoßen.