Tarifrunde Bund und Kommunen 2025
Tausende Erzieherinnen beim landesweiten Streik. Weitere Streiks angekündigt
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen blickt auf einen erfolgreichen landesweiten Streiktag an den öffentlichen Kindertageseinrichtungen zurück. Mehr als 2.200 Beschäftigte beteiligten sich an den Kundgebungen in Dresden und Leipzig, um für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen im Sozial- und Erziehungsdienst zu demonstrieren. Zugleich kündigt die GEW neue Streiks für die kommende Woche an.
Burkhard Naumann, Vorsitzender der GEW Sachsen, zeigte sich zufrieden mit der Resonanz: „Die hohe Beteiligung an unserem Warnstreik sendet ein deutliches Signal an die Arbeitgeber. Unsere Forderungen nach fairer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen können nicht länger ignoriert werden. Wir erwarten von den Arbeitgebern, dass sie in der nächsten Verhandlungsrunde vom 14. bis 16. März in Potsdam endlich ein faires Angebot vorlegen und wir zügig einen guten Tarifabschluss erreichen. Auch nächste Woche werden wir dafür streiken.“
In Dresden versammelten sich heute mehr als 1.000 Streikende um 9 Uhr am Volkshaus, von wo aus ein Demonstrationszug durch die Innenstadt führte. Vor dem Rathaus sprach GEW-Vorstandsmitglied und Kita-Expertin Doreen Siebernik zu den Teilnehmenden und betonte, dass der Warnstreik bewusst am Vortag des Weltfrauentages stattfinde. Sie machte auf die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern und die Vorbildfunktion des öffentlichen Dienstes aufmerksam: „Wer Lohngerechtigkeit will, muss im öffentlichen Dienst damit anfangen! Der Gender Pay Gap von 16 Prozent ist besonders in frauendominierten Berufen wie der frühkindlichen Bildung spürbar. Unser Kampf für bessere Bezahlung ist auch ein Kampf für Gleichberechtigung.“
In Leipzig startete die Kundgebung um 9:30 Uhr auf dem Richard-Wagner-Platz, wo mehr als 1.200 Streikende ihre Unterstützung für die Forderungen der Gewerkschaften bekundeten. Für die kommende Woche ruft die GEW in Leipzig pädagogische Fachkräfte in kommunalen Kitas und Horten zu einer zweitägigen Arbeitsniederlegung am 12. und 13. März, und damit unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde, auf.
Die GEW fordert für die Beschäftigten von Bund und Kommunen:
- 8 Prozent mehr Gehalt – mindestens 350 Euro
- Höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten
- Drei zusätzliche freie Tage pro Jahr
- Ein „Meine-Zeit-Konto“, in dem die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen können, um sie zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit oder für zusätzliche freie Tage beziehungsweise längere Freistellungsphasen zu nutzen
- Einen Gewerkschaftsbonus in Form eines weiteren freien Tages pro Jahr für Gewerkschaftsmitglieder
- Eine Wiederaktivierung der Regelungen zur Altersteilzeit