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Leipziger Corona-Schulstudie

Studie zum Infektionsgeschehen bietet keinerlei Anlass zu Sorglosigkeit

GEW Sachsen zum 2. Teil der Studie zur Bewertung des Infektionsgeschehens mit SARS-CoV-2 bei Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern in Sachsen

Die Ergebnisse der ersten beiden Teile der Studie der Universität Leipzig sind aus Sicht der GEW Sachsen zwar erfreulich, Anlass zu Sorglosigkeit geben sie jedoch keinesfalls.

Dass weder bei Kindern noch bei Lehrkräften bei den Antikörpertests eine überstandene COVID-19- Erkrankung festgestellt wurde, kann aus mehreren Gründen nicht verwundern. In ganz Sachsen gab es auch in der Gesamtbevölkerung im Mai/ Juni sowie Anfang September kaum Infektionsfälle. In den vor der Untersuchung liegenden Zeiten sind sich Schüler und Lehrkräfte außerdem kaum oder deutlich weniger begegnet als gegenwärtig. Im Frühjahr fand der Unterricht an Grundschulen - nach langen Wochen der strikten Kontaktbeschränkungen - in festen Gruppen und an Gymnasien unter strikter Einhaltung von Abstandsregeln statt. In den Wochen vor der im September stattgefundenen Untersuchung sind sich Kinder und Lehrkräfte wegen der Sommerferien schlicht nicht begegnet.

Uschi Kruse, Landesvorsitzende der GEW Sachsen:

„Auch wenn es der KMK und dem SMK wünschenswert erscheint - der Verzicht auf Abstände und die Realisierung der Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes in den Bildungseinrichtungen lässt sich mit den in Sachsen gewonnenen Erkenntnissen nicht begründen. Die Infektionen mit SARS-CoV-2 nehmen gegenwärtig nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch im schulischen Umfeld stark zu. Sachsen bildet keine Ausnahme. Es wäre verantwortungslos, nur die Expertise zur Grundlage des Handelns zu machen, die den eigenen Zielen entspricht und die wissenschaftlichen Erkenntnisse außer Acht zu lassen, die darauf hinweisen, dass Kinder grundsätzlich genauso infektiös sind wie Jugendliche oder Erwachsene. Wer offenen Schulen und Kitas höchste Priorität einräumt, muss Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Kinder und Angehörige besonders schützen. Die bisher ergriffenen Maßnahmen reichen dafür definitiv nicht aus. Es ist dringend erforderlich nachzusteuern.“

Die Antikörpertests, die für den dritten Teil der Studie gegenwärtig durchgeführt werden, werden weitere Hinweise zum Infektionsgeschehen an sächsischen Schulen liefern. Auch sie werden allerdings erneut nach zwei schulfreien Wochen durchgeführt.

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