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Schule

Standards halten - Risikolücken dauerhaft schließen

Erste Ergebnisse einer Blitzumfrage der GEW Sachsen mit 1.000 Lehrkräften an weiterführenden Schulen

Ziel der Kurzbefragung der GEW Sachsen unter Lehrkräften an den weiterführenden Schulen (Oberschulen, Gymnasien, Förderschulen, Berufsbildende Schulen) war es, ein genaueres Bild der Situation vor Ort zu erhalten. Drei Viertel der Befragten findet es richtig, dass die Schulen für Prüfungen und deren Vorbereitung geöffnet wurden. Wir konnten auch erkennen, dass Forderungen der GEW bei der Teilöffnung umgesetzt wurden. So scheinen die meisten Schulleitungen die Anweisung des Kultusministeriums umgesetzt und auf Lehrkräfte aus Risikogruppen Rücksicht genommen zu haben. Bedenklich ist der Einsatz von Lehrkräften, die zwar nicht selbst zur Risikogruppe gehören, aber mit entsprechenden Personen in einem Haushalt leben. Beinahe die Hälfte der Befragten gibt an, dass dies derzeit beim Einsatz an der Schule nicht beachtet wird.

“Hier muss dringend umgesteuert werden! Das Infektionsrisiko an Schulen steigt mit jedem Öffnungsschritt und es muss vermieden werden, dass dadurch die Angehörigen von Lehrkräften im eigenen Haushalt gefährdet werden”, merkt Uschi Kruse, Landesvorsitzende der GEW Sachsen, an.

Sie stellt weiter fest: “Unsere Initiativen und der hohe Einsatz aller Beteiligten haben sich gelohnt. Unter den besonderen Bedingungen scheint die Skepsis der Lehrkräfte relativ gering zu sein. Nun muss sich der Blick gezielt auf die Lücken richten, wo der Infektionsschutz und der Schutz von Risikogruppen nicht ausreicht. Die aktuellen Standards zum Infektionsschutz während der Teilöffnung der Schulen werden vielerorts zwar umgesetzt. Bei den Risikogruppen muss zum Schutz der Angehörigen im eigenen Haushalt allerdings dringend nachgesteuert werden. Die nächsten Öffnungsschritte werden die Schulen vor weitere große Herausforderungen stellen. Vor derartigen Entscheidungen muss klar sein, dass die aktuellen Standards zum Infektionsschutz überall gehalten und ausgebaut werden.”

Die Maßnahmen zum Infektionsschutz werden nach Angaben der befragten Lehrkräfte größtenteils umgesetzt: Für die Ausstattung an Schutzmasken, Papierhandtüchern und Desinfektionsmitteln ist derzeit weitgehend gesorgt, Gruppenbildung wird vermieden und die Regeln zum Infektionsschutz werden klar kommuniziert und durchgesetzt. Problematisch ist die Umsetzung der Kontrolle von Atemwegserkrankungen am Eingang der Schule: Mehr als die Hälfte der Befragten bezweifelt, dass derzeit damit entsprechende Symptome wirklich erkannt werden.

Detailliertere Ergebnisse der Befragung werden im Laufe dieser Woche auf www.gew-sachsen.de veröffentlicht.

Zum Hintergrund:
Die GEW Sachsen führte vom 23. bis 27. April eine (nicht repräsentative) Online-Kurzbefragung von Lehrkräften an weiterführenden Schulen zur Umsetzung der Maßnahmen des Infektionsschutzes durch. Insgesamt haben 1.189 Lehrkräfte von Oberschulen (45 %), Gymnasien (35 %), Förderschulen (8 %) und Berufsbildenden Schulen (11 %) teilgenommen. 80 % der Teilnehmenden sind derzeit auch an der Schule eingesetzt.