Erzieherinnen und Erzieher aus Dresden setzten bereits am vergangenen Mittwoch beim halbtägigen Warnstreik ein deutliches Zeichen in Richtung der Arbeitgeber für eine angemessene Entgeltsteigerung und die Ost-West-Angleichung der Wochenarbeitszeit. Ihr eigener Arbeitgeber, die Stadt Dresden, provozierte am vergangenen Freitag mit der Ankündigung, die größtenteils flexiblen Arbeitsverträge zum 19. Oktober auf den Sockelbetrag von 32 Stunden herabzusetzen (s. www.gew-sachsen.de/pm-dresden).
Dazu sagt Uschi Kruse, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW:
„Nachdem die kommunalen Arbeitgeber auf Bundesebene in der 2. Verhandlungsrunde Mitte September erneut nicht einmal ein Angebot vorgelegt haben, über das verhandelt werden konnte, waren wir als Gewerkschaft zu weiteren Schritten in der Tarifauseinandersetzung gezwungen. Nun legt die Stadt Dresden als Arbeitgeber noch eine Schippe drauf und setzt kurzfristig zum 19. Oktober die Arbeitszeit der Erzieherinnen und Erzieher auf den Sockelbetrag von 32 Stunden herab. Dies bedeutet Lohneinbuße von bis zu 20 Prozent. Angesichts einer laufenden Tarifrunde, angesichts des ohnehin schwierigen Corona-Schutzes in zu großen Gruppen an Kitas und angesichts des Mangels an ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern ist dieses Vorgehen eine Ungeheuerlichkeit! Dass Lohnsteigerungen und Verbesserungen bei der Arbeitszeit für unsere Kolleginnen und Kollegen nun enorm an Bedeutung gewonnen haben, liegt auf der Hand.”