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Öffnungsdiskussion

Lockerungen führen nur zum nächsten harten Lockdown

Verantwortung zeigen und konsequent handeln: Angesichts steigender Infektionszahlen begrüßt die Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen die Ankündigung von Ministerpräsident Kretschmer, bei Schulen und Kitas nicht weiter zu lockern.

Auch die GEW Sachsen hält es für erforderlich, dass weiterführende Schulen mindestens bis Ostern geschlossen bleiben. Die Schließung von Kitas und Schulen und die Rückkehr in die Notbetreuung bei steigender Inzidenz, wie im Vogtland geschehen, sind absolut richtig. Ab einer Inzidenz von 100 im Landkreis sollten Kitas und Schulen sofort schließen. Auch in Nordsachsen muss diese Maßnahme vor dem 8. März ergriffen werden. Weiter fordert die GEW Sachsen, dass Öffnungsschritte an Schulen und Kitas frühestens erfolgen, wenn die Inzidenz vor Ort stabil unter 50 ist und Lockerungen allein auf den Kita- und Schulbereich beschränkt sind.

Uschi Kruse, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen:

„Auch wir wünschen uns dringend Lockerungen. Sie sind zum Beginn der 3. Welle allerdings nicht verantwortbar. Mit den Testungen und Impfungen für Beschäftigte an Schulen und Kitas sind wir endlich einen Schritt vorangekommen. Beides steht für Pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte allerdings noch nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung. Auch Schülerinnen und Schüler können noch nicht regelmäßig getestet werden. Gleichzeitig steigen die Infektionszahlen durch die Mutationen. Die britische Variante hat sich in England insbesondere an den geöffneten Schulen verbreitet. Weitere Öffnungen und das bedingungslose Festhalten an geöffneten Kitas, Grund- und Förderschulen in Sachsen wäre fatal.”

Zugleich kritisiert die GEW Sachsen den derzeitigen Zustand an Kitas, Grund- und Förderschulen. Dazu Uschi Kruse:

„Anstatt über Lockerungen zu diskutieren, sollten die aktuellen Maßnahmen überdacht und Perspektiven für die Zeit nach Ostern entwickelt werden: Die Grundschulklassen sind derzeit voll und nach dem Unterricht vermischen sich Kinder aus verschiedenen Schulen im Hort. Auch an den meisten Kitas sind feste Gruppen unmöglich. Noch immer ist die digitale Ausstattung von Schulen dürftig. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler warten auf digitale Endgeräte. Ganz zu schweigen von Luftfiltern. Es gibt so viele Dinge, die endlich intensiv und langfristig angegangen werden müssen. Stattdessen wird über Lockerungen gesprochen, die die Gefahr eines neuen harten Lockdown in sich bergen.”

Zur Diskussion um die wissenschaftliche Begleitung der Schulöffnungen in Sachsen* ergänzt Uschi Kruse abschließend:

„Das Kultusministerium muss aufklären, ob die Schulöffnungen aktuell wissenschaftlich begleitet werden oder nicht. Außerdem fehlen für Kitas jegliche Zahlen zu Infektionsfälle bei Beschäftigten und Kindern und zu aktuellen Quarantänemaßnahmen? Bisher werden diese Zahlen nur für den Schulbereich vermeldet.”


* tagesschau.de: Das sächsische Schulexperiment sowie
tag24.de: Verwirrung um Sachsens Schulen: Wer überwacht das Infektionsgeschehen?

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