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Schule

Leeres Versprechen: GEW kritisiert fehlenden Ausbau multiprofessioneller Teams an Schulen

Die Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen kritisiert scharf, dass im Regierungsentwurf zum Sächsischen Doppelhaushalt 2025/26 der versprochene Ausbau multiprofessioneller Teams an Schulen vollkommen fehlt.

Burkhard Naumann, Vorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen: „Das Kultusministerium verspricht mit dem sogenannten ,Maßnahmenpaket zur Unterrichtsversorgung’ eine deutliche Entlastung der Lehrkräfte durch den Ausbau multiprofessioneller Teams an Schulen. Lehrkräfte sollen damit von außerunterrichtlichen Aufgaben, beispielsweise der GTA-Koordination, entlastet werden, um sich auf die ,Kernaufgabe’ des Unterrichts zu konzentrieren. Das Versprechen ist jedoch nun gebrochen: Im Haushaltsentwurf fehlt jede Spur für diesen Ausbau. Im Gegenteil: Weiterhin gibt es nur 472 unbefristete Stellen, die bereits besetzt sind. Rund die Hälfte der 1.066 Assistenzkräfte ist jedoch befristet beschäftigt und muss um einen neuen Vertrag bangen. Vielfach wird eine erneute Befristung nicht möglich sein. Hinzu kommt die schlechte Bezahlung, da viele der Schulassistentinnen und -assistenten trotz einschlägigem Abschluss wie Fachkräfte ohne Abschluss bezahlt werden. Viele der gut eingearbeiteten Assistenzkräfte werden sich einen neuen Job suchen müssen. Statt Lehrkräfte und Schulleitungen zu entlasten, stehen die Schulen ab Sommer ohne Unterstützung da. Das ist ein Abbau statt des versprochenen Ausbaus.”

Auch die Stellenzahl bei Schulpsychologinnen und Schulpsychologen stagniert bei 71 gegenüber dem letzten Haushalt. Hinzu kommt, dass das Land bei der Schulsozialarbeit zwar ein gleichbleibendes Niveau anstrebt, die Kommunen jedoch bereits drastisch kürzen - z.B. die Stadt Dresden um 20 Prozent. 

„Der Ausbau multiprofessioneller Teams ist ein leeres Versprechen. Stattdessen erhalten Lehrkräfte und Schulleitungen mit den aktuellen Plänen künftig mit weniger Schulsozialarbeit und weniger Schulassistenz auch weniger Unterstützung. Zugleich sollen Lehrkräfte nach dem Willen des Kultusministeriums mehr unterrichten. Die Bildung in Sachsen wird damit nachhaltig beschädigt. Diese Pläne sollten schnellstens gestoppt und zusammen mit Gewerkschaften, Eltern und Schülervertretungen ein ordentliches Bildungspaket erarbeitet werden”, fordert Naumann abschließend.

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Matthes Blank
Pressesprecher / Referent für Öffentlichkeitsarbeit
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