Kita
Kita-Moratorium umsetzen und Überlastungsrisiko senken! GEW Sachsen startet Unterschriftenaktion
Leipzig, 4. Dezember 2024 – Zum heute von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichten „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ sagt Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen:
„Trotz sinkender Kinderzahlen sind Kita-Fachkräfte permanent überlastet und denken häufig über einen Berufswechsel nach. Die Gruppen an Krippen, Kindergärten und Horten sind zu groß und wirken sich negativ auf die Qualität der Bildung und die Gesundheit der Beschäftigten aus. Es entsteht eine Negativspirale aus mehr Krankheit und größeren Gruppen, die nur mit einem besseren Personalschlüssel durchbrochen werden kann. Pädagogische Fachkräfte sind es leid, dass Sachsen seit mehr als einem Jahrzehnt die rote Laterne beim Personalschlüssel trägt und stimmen immer häufiger mit den Füßen ab. Dabei bieten die sinkenden Kinderzahlen die historische Chance, den Personalschlüssel deutlich zu verbessern und das Überlastungsrisiko zu senken.“
Pädagogische Fachkräfte in sächsischen Kitas sind mit 33 Krankheitstagen pro Jahr besonders häufig krank, im Durchschnitt aller Berufsgruppen in Sachsen sind es 21 Krankheitstage. Besonders alarmierend ist die Zunahme von psychischen Erkrankungen. Die Bertelsmann-Stiftung mahnt im Ländermonitor ebenfalls das Überlastungsrisiko durch personelle Unterbesetzung an.
Die GEW Sachsen startet deshalb ab heute eine Aktion „Kita-Moratorium jetzt umsetzen!” und sammelt dafür an den Kitas Unterschriften auf Postkarten: „Um die Qualität an Kitas nachhaltig zu verbessern, müssen Arbeitsplätze erhalten werden und angehende pädagogische Fachkräfte eine Einstellungsperspektive bekommen. Mit sinkenden Kinderzahlen verbessert sich damit auch der Personalschlüssel. Ein erster Schritt ist die konsequente Umsetzung des vom Landtag beschlossenen Kita-Moratoriums. Mit der Aktion wollen wir das Land und die Kommunen dazu auffordern. Auch der Ländermonitor frühkindliche Bildungssysteme mahnt das Ausschöpfen der demographischen Rendite an. Es sind genug Fachkräfte da, um die Qualität zu verbessern. Sie müssen nur langfristig gebunden werden”, so Naumann weiter.
Die Postkarten mit den Unterschriften sollen Anfang 2025 an das Kultusministerium und den Sächsischen Städte- und Gemeindetag übergeben werden.
Pressemitteilung der Bertelsmann-Stiftung
Daten und Quellen sind auf www.laendermonitor.de sowie in den Länderprofilen unter www.laendermonitor.de/laenderprofile zu finden.
04229 Leipzig