Kita
Kita-Moratorium: GEW Sachsen weist Kritik des Sächsischen Städte- und Gemeindetags zurück
Leipzig, 14. November 2024 – Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) kritisiert das von der GEW Sachsen und dem Bündnis „Starke Kitas für starke Kinder” geforderte und vom Sächsischen Landtag am 26. September beschlossene Kita-Moratorium, wie die Sächsische Zeitung berichtet.
Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen, erklärt dazu: „Sachsen hat zwar ein umfangreiches Kita-Angebot, ist beim Betreuungsschlüssel jedoch noch immer Schlusslicht. Mit den sinkenden Kinderzahlen gibt es die historische Chance, zum Wohle der Kinder und zur Entlastung der Beschäftigten den Schlüssel deutlich zu verbessern. Pädagogische Fachkräfte an Kitas haben im Vergleich aller Berufsgruppen die höchsten Krankenzahlen, weil dieser Beruf so belastend ist. Der vom Land vorgegebene Personalschlüssel existiert nur auf dem Papier, weil durch die Abwesenheit durch Urlaub, Krankheit und Weiterbildung permanent ein Viertel der Beschäftigten vertreten werden muss. Das sorgt immer wieder für viel zu große Gruppen und für Engpässe bei den Betreuungszeiten. Das Kita-Moratorium ist das ehrliche und zukunftsweisende Bekenntnis für mehr Bildungsqualität. Die neue Landesregierung muss nun schnellstmöglich die Finanzierung dafür absichern und einen klaren Kurs für die Verbesserung der Personalausstattung vorgeben. Die Kritik des SSG kann ich nicht nachvollziehen, denn auch in der Vergangenheit wurden Schlüsselverbesserungen immer vollständig vom Landeshaushalt finanziert. Das Ausspielen von Eltern und Kommunen gegen das Land hilft da überhaupt nicht weiter.”