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Corona

Kein „Weiter so” an Schulen und Kitas

Die GEW Sachsen appelliert an Staatsregierung und Träger von Bildungseinrichtungen dringend zu handeln und übergibt Kultusminister 18 Forderungen für Kitas und Schulen.

Leipzig - Angesichts der nach wie vor hohen Neuinfektionen in Sachsen spitzt sich die Lage auch an Schulen und Kitas zu. Täglich wächst die Zahl der neuen Quarantänemeldungen an den Bildungseinrichtungen und mancherorts scheinen die Gesundheitsämter bereits überfordert zu sein.

„Bildungseinrichtungen offen zu lassen bedeutet nicht, den Regelbetrieb und den Präsenzunterricht an allen Orten und jederzeit unter allen Bedingungen aufrecht zu erhalten. In Schulen, Kitas und Horten werden die Infektionen nicht nur eingetragen, sie werden auch von dort weiter verbreitet. Dieser Realität müssen sich Staatsregierung und Träger von Bildungseinrichtung endlich stellen und einen umfassenden Infektionsschutz schaffen. Die bisherigen Einzelmaßnahmen reichen nicht aus. Um die Fürsorgepflicht gegenüber den Beschäftigten sowie Kindern und Jugendlichen nicht zu verletzen, darf es kein ‚Weiter so‘ geben“, appelliert Uschi Kruse, Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen, dringend an die Staatsregierung und Träger von Schulen, Kitas und Horten.

Dazu fand am gestrigen Donnerstag ein Gespräch zwischen GEW Sachsen und Kultusminister Christian Piwarz statt. Dabei wurden 18 Forderungen der GEW Sachsen an die Staatsregierung übergeben (s. Anhang). Dazu Uschi Kruse:

„In den letzten Tagen erreichen uns zahlreiche Nachrichten unserer Mitglieder, in denen sie die Situation an ihrer Einrichtung schildern. Das Bild ist mehr als deutlich: Personal sowie Kinder und Jugendliche müssen besser vor Infektionen geschützt werden. Um nur einige der zentralen Forderungen der GEW Sachsen zu nennen: Empfehlungen von anerkannten Fachinstitutionen, wie des Robert-Koch-Institutes oder der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, sind endlich umzusetzen. Insbesondere benötigen wir Abstände bzw. feste Gruppen an Schulen, Kitas und Horten. Ohne die Bereitschaft zu Abstrichen bei den Bildungsinhalten, ohne weiteres pädagogisches Personal, ohne zusätzliche räumliche Kapazitäten ohne Erweiterungen beim Schülertransport und konsequentere Hygienemaßnahmen wird sich das Versprechen geöffneter Einrichtungen nicht durchgängig halten lassen. Lehrerinnen, Lehrer und pädagogische Fachkräfte dürfen nicht mehr an mehreren Einrichtungen eingesetzt werden, um die Durchmischung zu minimieren. Und nicht zuletzt sollten Erzieherinnen und Erzieher sich endlich auch kostenfrei testen lassen können, wie dies für Lehrkräfte an öffentlichen Schulen bereits seit Mai möglich ist.”

Zum Vorverlegen der Weihnachtsferien merkt Kruse an:  „Der Beginn der Weihnachtsferien ist schnellstmöglich auf den 18. Dezember vorzuverlegen. Lehrkräfte, aber auch Eltern und Betriebe benötigen da Planungssicherheit.”

Über die zunehmend schwieriger werdende Situation waren sich SMK und GEW in dem sehr konstruktiven Gespräch am 12. November einig. Kultusminister Piwarz hat die ernsthafte Prüfung der Vorschläge der GEW Sachsen zugesagt.  

Die GEW Sachsen führt aktuell eine 2. Online-Befragung für Lehrkräfte an Schulen durch und diskutiert die weitere Situation mit ihren Mitgliedern an Schulen, Kitas/Horten und Hochschulen in digitalen Konferenzen. Die Ergebnisse werden in den kommenden Wochen veröffentlicht.

Das Forderungspapier findet sich hier.

Kontakt
GEW Sachsen
Adresse Nonnenstraße 58
04229 Leipzig
Telefon:  0341 4947-412
Fax:  0341 4947-406