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Länder-Tarifrunde 2021

Hochschulbeschäftigte und Studierende folgen Warnstreikaufruf der GEW

In einer beeindruckenden Online-Streikversammlung der GEW Sachsen machten sich die Teilnehmer*innen nicht nur für Gehaltsverbesserungen im Rahmen der aktuellen Tarifrunde stark. Sie stellten auch dar, welche Folgen fehlende tarifliche Regelungen oder die hohe Zahl der befristeten Verträge ganz real für das Leben von Studierenden und Wissenschaftler*innen hat.

Dr. Andreas Keller, stellvertretender Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), zuständig für den Vorstandsbereich Hochschule und Forschung machte im Rahmen der Konferenz deutlich:“Die Beschäftigten an den Hochschulen haben in den letzten zwei Jahren Außerordentliches geleistet. So wurde über Nacht der Hochschulbetrieb digitalisiert. Das benötigt Anerkennung, die sich nicht allein in Schulterklopfen erschöpfen kann, sondern sich in einer guten Bezahlung ausdrücken muss.”

“Die Länder müssen sich ihrer Verantwortung als Arbeitgeber stellen. Der Öffentliche Dienst ist kein Garant für sichere Arbeitsplätze mehr. Insbesondere an Hochschulen sind 90 Prozent der Beschäftigten befristet beschäftigt. Daran muss sich genauso etwas ändern wie an der Tatsache, dass sie tarifvertragsfreie Inseln für Studierende sind.”, so Andreas Keller weiter.

Uschi Kruse, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft in Sachsen: “Dass die Arbeitgeber bis jetzt kein Angebot gemacht haben, ist insbesondere in der aktuellen Situation ein Skandal. Die Forderungen und Erwartungen der Streikenden sind mehr als berechtigt. Es wird Zeit, die Probleme an den Hochschulen auch über diese Tarifrunde hinaus ernsthaft zu lösen.”


Zum Hintergrund:

Die GEW Sachsen hat heute Tarifbeschäftigte und studentische Beschäftigte an den Hochschulen in Sachsen zum Streik aufgerufen. Dadurch fielen an den Hochschulstandorten beispielsweise Lehrveranstaltungen aus. Aufgrund von Corona gab es keine Streikkundgebung vor Ort. Stattdessen äußern sich die Streikenden vor allem in den sozialen Medien und bei der Online-Streikversammlung der GEW Sachsen. Die GEW fordert 5 % mehr Lohn – mindestens 150 Euro – innerhalb von 12 Monaten. Außerdem geht es um die Eindämmung von Befristungen an Hochschulen, um einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TV STUD) und um fairere Eingruppierungsregelungen. Auch nach zwei Verhandlungsrunden lehnt die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) als Arbeitgeberverband jede Forderung der Gewerkschaften ohne Gegenangebot ab.

Kontakt
Matthes Blank
Pressesprecher / Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Adresse Nonnenstr. 58
04229 Leipzig
Mobil:  0173 3927918