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GEW: Stellenkürzungen nur die Spitze des Eisberges

Bildungsgewerkschaft fordert Umdenken in der Hochschulfinanzierung

Die Hochschulen im Freistaat Sachsen haben in den letzten Jahren mehr Studierende aufgenommen, die Drittmitteleinnahmen gesteigert, sich erfolgreich an der Bundesexzellenzinitiative beteiligt und dürfen als ´Belohnung´ über 200 Stellen abbauen. „Ein Anreizsystem für gute Leistung sieht wahrlich anders aus“, kommentiert Marco Unger, stellvertretender Landesvorsitzender der GEW Sachsen, die Kürzungspläne.
Die 200 Stellen sind nur die Spitze des Eisberges, im Landeshaushalt stehen weitere 800 Stellen an den Hochschulen bis 2020 zur Disposition. Darüber hinaus stehen die zusätzlichen Mittel zur LehrerInnenbildung ab 2016 ebenfalls unter Vorbehalt.
„Die Hochschulen werden mit dem Kürzungsbefehl allein gelassen, wenn - aus Sicht der Landesregierung die ´falschen´- Fächer gestrichen werden sollen, kommt umgehend ein Veto aus Dresden. Wie die Hochschullandschaft 2020 aussieht, wenn zusätzlich zu den derzeitigen noch alle geplanten Stellenkürzungen wirksam werden, mag man sich gar nicht vorstellen, vom Volumen entspricht dies mehr als zwei Hochschulen. Hochschulautonomie ohne ausreichende Finanzierung ist unmöglich, daher ist eine solide Grundfinanzierung ohne Stellenstreichungen unabdingbar für die Hochschulen Sachsens“, so Torsten Steidten, Vorsitzender des Bezirksverbandes Hochschule und Forschung der GEW Sachsen.
Die GEW Sachsen fordert daher, die Grundfinanzierung der Hochschulen zu sichern und die aktuellen und geplanten Stellenkürzungen umgehend ad acta zu legen.