Schule
GEW Sachsen zieht düstere Halbjahresbilanz: Über 3.300 Lehrkräfte fehlen, Schulen sind deutlich an Belastungsgrenze
Die Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen zieht zum Ende des Schulhalbjahres eine düstere Bilanz. Mehr als 3.300 Lehrkräfte fehlen, um den Unterricht inklusive Vertretungen vollständig abzudecken. Der planmäßige und ungeplante Unterrichtsausfall erreicht weiterhin Höchststände.
Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW in Sachsen, erklärt dazu: „Die Lehrkräfte und Schulleitungen geben trotz der enormen Herausforderungen ihr Bestes für die Schülerinnen und Schüler. Das geht auf Kosten ihrer Gesundheit und kostet immens viel Kraft. Der Teufelskreis aus Überlastung und Lehrkräftemangel dreht sich weiter. Zudem stehen die Schulen mehr und mehr unter dem Druck, gesellschaftliche Probleme aufzufangen. Die nationalen und internationalen Konflikte wirken sich unmittelbar auf den Schulalltag aus. Die gestiegene Zahl rechtsextremer Vorfälle und die zunehmende Gewalt an Schulen sind nur die Spitze des Eisbergs. Doch es fehlt schon die Zeit, um das Mindestmaß der Lehrpläne zu erfüllen. Demokratiebildung und aktuelle Debatten kommen mit Blick auf Noten- und Prüfungsdruck zu kurz. Statt Mangelverwaltung sollte der neue Kultusminister diese Probleme unmittelbar angehen. Wir benötigen gemeinsame Lösungen für die angespannte Situation.”
Die GEW Sachsen fordert das Kultusministerium wiederholt zu Verhandlungen über ein neues Bildungspaket auf. Maßnahmen müssen gebündelt und verstärkt werden. So schlägt die Bildungsgewerkschaft Kürzungen in der Stundentafel, verbunden mit einer Überarbeitung des Lehrplans sowie attraktive Angebote für ältere Lehrkräfte vor, um sie länger im Beruf zu halten. Die Anzahl der Schulassistenten und die Schulsozialarbeit müssen weiter ausgebaut werden, damit jede Schule davon profitiert.
„Angesichts der besorgniserregenden Entwicklungen fordert die GEW Sachsen die Landesregierung auf, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen. Ziel muss es sein, tragfähige Lösungen zu erarbeiten, um aus der Belastungsspirale auszubrechen und die Bildungsqualität nachhaltig zu sichern. Es geht um die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen. Wir müssen jetzt handeln!“, so Naumann abschließend.
04229 Leipzig