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GEW Sachsen: Studierendenbefragung gibt Hochschulstandort Sachsen kaum gute Noten

Die heute präsentierten Ergebnisse der zweiten sächsischen Studierendenbefragung fallen durchwachsen aus.

Zwar beurteilen 59 % der Studierenden die Gesamtzufriedenheit mit ihrem Studium und der Hochschule mit sehr gut/gut, jedoch auch 16 %, was auf die gesamte Studierendenzahl gerechnet circa 17.000 Menschen bedeutet, mit unzufrieden beziehungsweise sehr unzufrieden.
Im Bereich der didaktischen Vermittlung des Lehrstoffs geben nur 41 % die Note sehr gut/gut, 44 % urteilen teils/teils und 15 % beurteilen die Lehre als schlecht/ sehr schlecht.
Marco Unger, stellv. Landesvorsitzender der GEW Sachsen für Hochschule und Forschung: „Das SMWK muss unbedingt die Qualität der Lehre in den Fokus der Bemühungen rücken. Hierzu zählt aus Sicht der GEW insbesondere ein Ende des Befristungsunwesens, denn dauerhaft gute Lehre erreicht man nur mit mehr Dauerstellen im Hochschulbereich. Es darf nicht sein, dass an manchen Hochschulen mehr als 70 % des Lehrpersonals mit befristeten Verträgen beschäftigt sind, darunter leidet die Lehre dauerhaft.“
Die eigene finanzielle Lage wird von 63 % der Studierenden als belastend angesehen. Zwar ist dieser Wert besser als in der ersten Erhebung, er verdeutlicht aber trotzdem, dass die überwältigende Mehrheit der Studierenden unter den geringen finanziellen Mitteln zu leiden hat und sich nicht vollständig auf das Studium konzentrieren kann. So zeigen aktuelle Erhebungen, dass sächsische Studierende im Durchschnitt monatlich weniger als 500 Euro für ihren Lebensunterhalt und für Miete zur Verfügung haben.
„Die Sächsische Staatsregierung kann diesen Missstand nicht länger hinnehmen. Im Interesse der Studierenden muss sie auf eine längst überfällige Erhöhung des BAföG, zum Beispiel über eine Bundesratsinitiative drängen“, führt Unger weiter aus, „denn leerer Bauch studiert nicht gern“.
Obwohl sich einige Kennzahlen verbessert haben, bleibt das Hausaufgabenheft der Hochschulen, des SMWK und der Staatsregierung gefüllt. Es bedarf weiterer Anstrengungen, bis eine sehr gute Lehre bescheinigt werden kann. Die GEW hat mit dem Herrschinger Kodex und mit ihrem Wissenschaftspolitischen Programm Lösungsvorschläge aufgezeigt und steht gern beratend zur Seite.