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Schuljahresende

GEW Sachsen: „Lehrkräfte gehen mit gemischten Gefühlen in den Sommerurlaub”

Zum Abschluss des Schuljahres 2023/24 erklärt Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW in Sachsen:

„Durch das kurze Schuljahr waren die letzten Wochen mit dem Sammeln von Noten und der kurzen Prüfungs- und Korrekturzeiten für die knapp 40.000 Lehrkräfte in Sachsen so anstrengend, wie seit Jahren nicht mehr. Hinzu kommt der massive Lehrkräftemangel, durch den die Belastung auf weniger Schultern verteilt wird. Die meisten Kolleginnen und Kollegen gehen deshalb mit gemischten Gefühlen in die Ferien. Einerseits verspricht der Sommerurlaub die dringend notwendige Erholung vom Stress der letzten Monate. Andererseits ist für das nächste Schuljahr mit weiter steigenden Schülerzahlen kaum Besserung in Sicht. Für 4.500 Lehrkräfte und Schulleitungen kam kurz vor den Ferien noch die Hiobsbotschaft, dass sie ab Ende Juli ein Schuljahr an der Arbeitszeitstudie des Kultusministeriums teilnehmen müssen. Für viele von ihnen ist die Motivation damit auf einem Tiefpunkt angelangt. Unsere Forderung, dass die Teilnehmenden für den Mehraufwand der Studie entschädigt werden, lehnt das Kultusministerium ab. Wieder einmal zeigt sich, dass Lehrkräfte und Schulleitungen seit Jahren immer neue Aufgaben übernehmen müssen, ohne dass andere Dinge wegfallen.”

In Sachsen arbeiten rund 39.400 Lehrkräfte an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen, davon 31.700 an öffentlichen Schulen. Laut Statistischem Landesamt steigt die Anzahl der Schüler*innen und damit der Lehrkräftebedarf in den kommenden Jahren weiter an.

„Gute Bildung braucht Zeit. PISA und das schlechte Abschneiden Sachsens bei den Bildungschancen sind Warnsignale an die Politik. Mut für Veränderungen und die Entlastung der Lehrkräfte müssen das Gebot der Stunde sein. Alle Parteien, die sich am 1. September zur Wahl stellen, sind gefragt, ihre Lösungen zur Bekämpfung dieser Bildungskrise vorzustellen. Unsere Vorschläge dazu liegen auf dem Tisch. Wir fordern ein neues Bildungspaket mit zusätzlichen Mitteln, in dem verschiedene Maßnahmen im Bildungsbereich gebündelt, ausgebaut und neu entwickelt werden”, so Naumann weiter.

Die GEW Sachsen fordert u.a. zusätzliches Personal an allen Schulen über ein Programm Multiprofessionelle Teams, die Entlastung von Schul- und Klassenleitungen, die Entschlackung der Lehrpläne, den Ausbau von Schulsozialarbeit, die Zuweisung zusätzlicher Mittel über einen Sozialindex und ein langfristiges Personalentwicklungskonzept.

Kontakt
Matthes Blank
Pressesprecher / Referent für Öffentlichkeitsarbeit
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04229 Leipzig
Mobil:  0173 3927918