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Equal Pay Day

GEW Sachsen fordert mehr Lohngerechtigkeit im Bildungsbereich

Der morgige Equal Pay Day macht darauf aufmerksam, dass Frauen in Deutschland im Durchschnitt immer noch weniger verdienen als Männer. Der sogenannte Gender Pay Gap liegt derzeit bei 16 Prozent. Das bedeutet, dass Frauen rechnerisch bis heute unbezahlt arbeiten, während Männer bereits seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.

esonders betroffen von dieser Ungleichheit sind Frauen in Bildungsberufen. In Kitas, Schulen und in der Sozialen Arbeit arbeiten überwiegend Frauen, die große Mehrheit von ihnen in Teilzeit. 

Burkhard Naumann, Vorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen: „Zu häufig gilt nach wie vor: Kleine Kinder, kleines Geld. Das betrifft insbesondere Frauen, deren Anteil an Kitas und Grundschulen deutlich höher ist als an weiterführenden Schulen. Ein großer Erfolg der GEW war deshalb die gleiche Bezahlung aller grundständig ausgebildeten Lehrkräfte unabhängig von der Schulart. Mit der Kampagne ‚JA13’ hatte die GEW jahrelang darum gekämpft, dass Lehrkräfte an Grundschulen auch in der Entgeltgruppe 13 eingruppiert werden. Nach Protesten und politischem Druck setzte Sachsen das als drittes Bundesland 2019 um. Mittlerweile sind fast alle Länder nachgezogen. Das war ein wichtiger Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit im Bildungsbereich. Die ebenfalls frauendominierten Berufe an Kitas und in der Sozialen Arbeit haben jedoch nach wie vor das Nachsehen. Deshalb kämpfen wir weiter für die Aufwertung sozialer und pädagogischer Berufe.“

In der frühkindlichen Bildung sind überwiegend Frauen tätig, die in Sachsen mit 85 Prozent die bundesweit höchste Teilzeitquote bei Kita-Beschäftigten haben. Vollzeitarbeitsplätze werden in Krippen und Kitas nur selten angeboten. Dies gilt auch für die Soziale Arbeit. Umso wichtiger ist es, dass die laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst (TVöD 2025) zu spürbaren Verbesserungen für die Beschäftigten führen. 

Naumann betont: „Gerade in der frühkindlichen Bildung brauchen wir endlich bessere Löhne und Arbeitsbedingungen, um die Fachkräfte zu halten und neue zu gewinnen. Sie tragen auch dazu bei, die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern zu verringern.“

Die GEW Sachsen hat daher für den 7. März landesweite Warnstreiks in öffentlichen Kindertageseinrichtungen mit Kundgebungen in Dresden und Leipzig angekündigt. In der Landeshauptstadt wird GEW-Vorstandsmitglied und Kita-Expertin Doreen Siebernik gegen 12:00 Uhr vor dem Rathaus zu den Streikenden sprechen. Weitere Informationen zu den morgigen Warnstreiks können hier eingesehen werden: www.gew-sachsen.de/warnstreik