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GEW Sachsen: Die Kapazitäten allein lösen noch nicht das Nachwuchsproblem

Zur heutigen Mitteilung des SMWK über die Schaffung der Voraussetzung für 1.700 Plätze im Lehrerstudium erklärt die sächsische Bildungsgewerkschaft GEW:

Die GEW Sachsen teilt die Auffassung der Staatsregierung, dass „in Sachsen dringend junge, gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer“ gebraucht werden und „die Lösung dieses Problems eines der zentralen politischen Themen“ ist. Insofern begrüßt sie auch das Bekenntnis der Staatsregierung zu einer dafür notwendigen Kapazitätserweiterung, lehnt jedoch die geplante strukturelle Gestaltung der Lehrerstudiengänge ab.
Die GEW kritisiert insbesondere die wieder stärkere Abgrenzung und nun auch noch zeitliche Differenzierung der Ausbildung für die Schularten.
„Beides widerspricht der schulischen Realität und der bundesweiten Schulentwicklung. Die Einsatzmöglichkeiten sächsischer Absolventen werden dadurch eingeschränkt. Absolventen der Ausbildung für die Grundschule und die Mittelschule können wegen der kürzeren Ausbildungsdauer auch weiterhin bei der Bezahlung benachteiligt werden. Damit wertet man genau die Lehrkräfte derjenigen Schularten ab, an denen das Nachwuchsproblem am größten ist. Das sollte den Bewerber/innen wenigstens ehrlich gesagt werden. Mit diesem Reformansatz wird man das Lehrernachwuchsproblem in Sachsen nicht lösen und auch keine bundesweite Exzellenz bescheinigt bekommen – außer von den Finanzministern“, so S. Gerold weiter.
Auch die Lehramtsprüfungsordnungen und die neuen Studienordnungen sind noch nicht unter Dach und Fach, die Zielvereinbarungen mit den Hochschulen noch nicht unterschrieben. „Es besteht also alles andere als Grund zur Freude“, so die GEW-Vorsitzende.