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Schule

GEW kritisiert populistische Diskussion um Sprachkenntnisse von Grundschüler*innen und fordert Sozialindex für sächsische Schulen

Die GEW Sachsen mahnt eine Versachlichung der Diskussion um mangelnde Sprachkenntnisse von Grundschüler*innen an.

„In Sachsen gibt es sehr erprobte Konzepte für die sprachliche Förderung von Kindern sowohl in der Grundschule als auch in der KITA im Rahmen des Sächsischen Bildungsplans“,
betont Uschi Kruse, Vorsitzende des Landesverbandes. 

Das Sächsische Integrationskonzept sehe an Stelle von separierten DaZ-Klassen eine individuelle, schrittweise Integration der neu zugewanderten Schüler*innen in die Regelklasse vor. Schulen mit ausreichend Lehrkräften sind mit diesem Konzept auch erfolgreich.

„Problematisch sei tatsächlich, wenn Schulen in von sozialen Problemlagen betroffenen Stadtvierteln als DaZ-Schulen Verantwortung für die Teilhabe von geflüchteten Kindern und Jugendlichen übernehmen“,
so Juri Haas, Grundschullehrer und Mitglied im Hauptpersonalrat.

Diese Schulen würden bereits einen sehr hohen Anteil von Kindern mit besonderen Förderbedarfen integrieren. Aufgrund der herausfordernden Arbeitsbedingungen sei hier in Zeiten des Lehrkräftemangel die Personaldecke äußerst dünn. Daher würden die DaZ-Lehrer*innen überwiegend im Vertretungsunterricht eingesetzt - zulasten der Sprachförderung.

Eine Situation, die bei der Verteilung von Ressourcen in Sachsen nicht berücksichtigt wird, so die Kritik der GEW.

Sonderbedarfe dürfen daher nicht länger in landesweiten Durchschnitten verrechnet, sondern müssen schulscharf evaluiert werden“,

betont Uschi Kruse.

Die GEW Sachsen fordert daher die Einführung eines Sozialindexes, damit Schulen mit besonderen pädagogischen Aufgaben durch die Zuweisung zusätzlicher Ressourcen ausreichend unterstützt werden.

Unter der Überschrift Ungleiches ungleich behandeln hat die GEW Sachsen und der DGB Bezirk Sachsen am Dienstag, 13.08.2019, Expert*innen aus der Praxis, von Verbänden und der Verwaltung eingeladen, um Fördermöglichkeiten für Schulen an sozialen Brennpunkten zu diskutieren.

Kontakt:    0172-3504386 (Uschi Kruse); 0163-6850876 (Juri Haas)