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GEW fordert ausreichende Hochschulfinanzierung und gute Beschäftigungsbedingungen

„Gefährden bessere Beschäftigungsbedingungen wirklich Arbeitsplätze an den Hochschulen?" Diese bewusst provokativ gestellte Frage war der Untertitel eines Fachtages des Landesverbands Sachsen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft am vergangenen Sonnabend an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden.

„Diese Frage kann ganz klar mit ‚Nein!’ beantwortet werden - falls denn die Rahmenbedingungen stimmen", stellt Claudia Koepernik, Leiterin des Referats Hochschule und Forschung der GEW Sachsen fest.

 Der Einladung des Referats Hochschule und Forschung der GEW Sachsen waren auch die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Frau Dr. Eva-Maria Stange, und der stellvertretende Vorsitzende der GEW und Leiter des Vorstandsbereichs Hochschule und Forschung, Dr. Andreas Keller, gefolgt. In ihrem Einstiegsreferat hob Frau Dr. Stange die wissenschaftspolitischen Erfolge in Sachsen wie die Verabschiedung des Rahmenkodex und die Zuschussvereinbarung hervor. Andreas Keller stellte die Wittenberger Erklärung der GEWtypo3/ vor und forderte eine Entfristungsoffensive. Einigkeit bestand in der Forderung nach der Definition von Daueraufgaben, die mit Dauerstellen untersetzt werden müssen.

 In mehreren Workshops wurden die Umsetzung des „Rahmenkodex über den Umgang mit befristeter Beschäftigung und die Förderung von Karriereperspektiven an den Hochschulen im Freistaat Sachsen" an den einzelnen Einrichtungen, arbeitsrechtliche Fragen bei der Anwendung des geänderten Wissenschaftszeitvertragsgesetzes sowie Themen rund um studentische Beschäftigte an den Hochschulen diskutiert.

 Als Ergebnis des Fachtags wurden zentrale Forderungen zusammengefasst:

  • ausreichende Finanzausstattung aller Hochschulen und Studienakademien in Sachsen, wobei der Anteil der Grundfinanzierung wieder steigen muss;
  • Abschluss von Dienstvereinbarungen im Rahmen der Umsetzung des o. g. Rahmenkodex, in denen sich die Hochschulen u. a. zu längerfristigen Beschäftigungsverhältnissen verpflichten;
  • Definition von Daueraufgaben, die durch unbefristet beschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfüllt werden;
  • planbare Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs;
  • der Vergabe von Lehraufträgen nur zur Ergänzung des Lehrangebots und mit entsprechender Vergütung und
  • ein Tarifvertrag für die studentischen Beschäftigten.

 „Diese Forderungen sind nicht neu, sondern schon lange immer wieder von der GEW erhoben worden. Wir werden gemeinsam mit allen an guten Beschäftigungsbedingungen Interessierten auch weiter dafür eintreten, dass sie in Sachsen Realität werden", betont Claudia Koepernik abschließend.