Tarifrunde Sozial- und Erziehungsdienst
GEW: 1.400 Kita-Beschäftigte treten sachsenweit in den Ausstand
Dem Aufruf zum ganztägigen Warnstreik der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Sachsen folgten heute in ganz Sachsen mehr als 1.400 Erzieherinnen und Erzieher. Sich über die erneuten Arbeitsniederlegungen beschwerende Eltern verweist die GEW an die Arbeitgeber:
„Seit Februar läuft die derzeitige Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst, in der die Arbeitgeber noch kein Angebot vorgelegt haben. Dabei hatten sie zwei Jahre Zeit, sich Gedanken zu machen. Es liegt ganz klar bei ihnen, sich in der am kommenden Montag beginnenden dritten Verhandlungsrunde nun auf die Gewerkschaften zuzubewegen und annehmbare Angebote vorzulegen.“, so Uschi Kruse, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft.
Die pädagogischen Fachkräfte machten heute sehr deutlich, dass es ihnen reicht, als „unsozial” oder „verantwortungslos” bezeichnet zu werden, weil sie ihr Streikrecht wahrnehmen:
„Wir sind hier, weil wir uns Sorgen um die frühkindliche Bildung machen. Schließlich geht es um die kommende Generation. Die wird momentan im besten Fall betreut, von Bildung kann flächendeckend keine Rede sein. Dazu braucht man ausreichend und motivierte pädagogische Fachkräfte.“, so eine Görlitzer Erzieherin auf der Streikversammlung in Dresden.
Presseartikel:
- MDR: Kitas zu: 1.400 Erzieherinnen und Erzieher folgen Streikaufruf in Sachsen
- Leipziger Volkszeitung: Warnstreiks in Leipzig gehen weiter – diese Kitas und Horte bleiben dicht
- Sächsische Zeitung: Streik am Donnerstag: Diese Kitas sind geschlossen
- Freie Presse: Einrichtungen im Sozial- und Erziehungsdienst im Warnstreik
- TAG24: Mehr Geld und mehr Wertschätzung gefordert: Kita-Streik auch in Chemnitz
- Sächsische Zeitung: Freital: Warnstreik in Kitas und Horten
Zum Hintergrund:
Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 25. Februar 2022 mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über die Weiterentwicklung der Sonderregelungen und der Tätigkeitsmerkmale für den Sozial- und Erziehungsdienst im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). In bislang zwei Verhandlungsrunden haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt und zentrale Forderungen der Gewerkschaften zurückgewiesen. Insbesondere an Kitas, in der Sozialen Arbeit und in der Behindertenhilfe müssen die Arbeitsbedingungen attraktiver sein, um Fachkräfte zu gewinnen. Außerdem werden die aktuellen Bedingungen den steigenden Herausforderungen unserer Gesellschaft schon lange nicht mehr gerecht. Die Forderungen enthalten deshalb neben besserer Bezahlung auch Verbesserungen für Kita-Leitungen, Qualifizierung und genug Zeit für Tätigkeiten außerhalb der reinen Betreuungszeit. Weitere Informationen unter www.gew.de/wir-sind-die-profis.
04229 Leipzig