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Schließung von Schulen und Kitas

Verlängerung des Lockdowns ist der richtige Weg

Die GEW Sachsen begrüßt die weitere Schließung von Kitas und Schulen. Zugleich verurteilt sie die Teilöffnung ab 18. Januar scharf und kritisiert die unzureichende Teststrategie.

Foto: pixabay, CC0

Sachsen belegt nach wie vor bundesweit den Spitzenplatz bei den Corona-Neuinfektionen. Zugleich mehren sich nun die wissenschaftlichen Hinweise, dass Schulen doch Infektionsherde sein könnten und damit bei der Pandemie eine deutlich größere Rolle spielen, als bislang insbesondere von den Kultusministerien bundesweit behauptet. Erschreckend sind auch neuere Erkenntnisse aus Großbritannien über die neue Virusvariante B.1.1.7, wonach diese Mutation evtl. von Kindern und Jugendlichen deutlich stärker übertragen wird, als von Erwachsenen. Deshalb ist der Schritt richtig, Schulen und Kitas in Sachsen weiter geschlossen zu halten.

Die GEW Sachsen begrüßt auch die Entscheidung, die Winterferien nicht komplett zu streichen. Lehrkräfte, Schüler*innen und Eltern benötigen mindestens eine Woche Auszeit zur Erholung und zur Vorbereitung auf das nächste herausfordernde Schulhalbjahr. Bereits genehmigter Urlaub muss jedoch zwingend gewährt werden.

Darüber hinaus fordert die GEW Sachsen folgende Punkte:

Keine Teilöffnung ab Mitte Januar

Mit dem Vorhaben, für Abschluss- und teils Vorabschlussklassen ab dem 18. Januar wieder in den Präsenzunterricht zurückzukehren, begibt sich ausgerechnet Sachsen bundesweit an die Spitze der Teilöffnungen vor dem verabredeten 31. Januar, während andere Bundesländer trotz niedrigerer Inzidenz die Schulen komplett geschlossen halten. Durch eine Teilöffnung entstehen viele tausende Kontakte und eine einmalige Testung zum Beginn wird Infektionen und Quarantänemaßnahmen nicht verhindern. Angesichts der bundesweit höchsten Inzidenzzahlen in Sachsen fordern wir: Alle Schulen müssen bis 31. Januar geschlossen bleiben!

Eine Teilöffnung sollte erst erfolgen, wenn die Anzahl der Neuinfektionen landesweit entsprechend niedrig ist - frühestens also nach den Winterferien. Die Öffnung muss schrittweise erfolgen und bei den weiterführenden Schulen zunächst mit den tatsächlichen Abschlussklassen beginnen (12. Klassenstufe an Gymnasien und Fachoberschulen, 9. für den Hauptschulgang und 10. für Realschulgang an Oberschulen sowie 13. an Beruflichen Gymnasien). Die Schüler*innen, die in diesem Jahr vor Prüfungen stehen, waren und sind mehrfach von Einschränkungen betroffen. Deshalb muss über Wege nachgedacht werden, entsprechende Nachteile, bspw. durch veränderte Prüfungsverfahren, abzubauen.

Landesweite Inzidenzzahlen statt Termine

Eine schrittweise Öffnung der Bildungseinrichtungen muss anhand der landesweiten Inzidenz bestimmt werden, anstatt Termine vorfristig festzulegen. Das gilt auch für den vorgesehenen Übergang der Kindertageseinrichtungen und Grundschulen zum sog. eingeschränkten Regelbetrieb. Für eine Abschätzung, ob das ab dem 1. Februar möglich sein wird, ist es derzeit auch deshalb zu früh, weil das Infektionsgeschehen nach den Feiertagen noch nicht seriös abschätzbar ist.

Umfassende Teststrategie für alle Bildungseinrichtungen

Bisher können sich Lehrkräfte an öffentlichen und freien Schulen regelmäßig kostenlos auf Sars-CoV-2 testen lassen. Noch immer gibt es in Sachsen keine solche Möglichkeit für Erzieher*innen. Der Freistaat muss die Träger der Kindertageseinrichtungen verpflichten, jetzt endlich die Kosten für die freiwillige und regelmäßige Testung aller Beschäftigter zu übernehmen und ggfs. Mittel dafür bereitstellen. Einmalige Schnelltests, die lediglich eine anfängliche Momentaufnahme darstellen, reichen in der gegenwärtigen Situation keinesfalls aus, um Kinder und Jugendliche, Beschäftigte und Eltern vor Infektionen zu schützen.

 

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