Länder-Tarifrunde 2021
Tarifabschluss für die Beschäftigten der Länder
Nach langwierigen Verhandlungen wurde am Montagvormittag der Tarifstreit zwischen Gewerkschaften und der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) beendet. Die Beschäftigten bekommen 1.300 Euro steuer- und abgabefrei als Corona-Sonderzahlung. Die Gehälter steigen ab Dezember 2022 um 2,8 Prozent. Die GEW bewertet das Ergebnis als „verantwortungsvollen Abschluss in schwieriger Corona-Zeit“.
Corona-Sonderzahlung
Diese Einmalzahlung erhalten alle Beschäftigten im Geltungsbereich des TV-L, die am 29. November 2021 im Arbeitsverhältnis standen. Sie beträgt 1.300 Euro, Teilzeitbeschäftigte erhalten die Sonderzahlung anteilig. Sie ist steuer- und sozialabgabenfrei! Die Auszahlung erfolgt bis spätestens März 2022.
Erhöhung der Tabellenentgelte und Laufzeit
Die Tabellenentgelte werden zum 1. Dezember 2022 um 2,8 % erhöht. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 24 Monate und endet am 30. September 2023.
Sonstiges
Der von den Arbeitgebern gestartete Angriff auf die Arbeitsvorgänge konnte abgewehrt werden. Dies hätte in einigen Bereichen wahrscheinlich deutliche Herabgruppierungen zur Folge gehabt! Im Gegenzug waren die stufengleiche Höhergruppierung und weitere Verbesserungen nicht möglich. Für studentische Beschäftigte wird es eine Bestandsaufnahme der Beschäftigungsbedingungen geben. Unser Ziel bleibt ein Tarifvertrag auch für diese Gruppe.
Ein schwieriges, aber verantwortbares Ergebnis in Krisenzeiten
Der Abschluss fand unter schwersten Coronabedingungen statt. Eine Verlängerung der Verhandlungen und massivere Arbeitskämpfe sind nicht möglich, da die Lage in den kommenden Wochen bundesweit noch schwieriger wird. Beide Seiten mussten jedoch Federn lassen: Die Änderung der Arbeitsvorgänge war das einzige Thema der Arbeitgeber und das konnten wir abwehren! Die späte Erhöhung der Tabellenentgelte ist vor allem angesichts der Teuerungsrate bitter. Dagegen konnten wir eine hohe Corona-Sonderzahlung erkämpfen, die sofort mehr Geld in unsere Haushalte bringt. Insofern ist es kein Abschluss, den wir als Erfolg feiern können, doch er ist angesichts der Krise verantwortbar. Das Ergebnis soll nun auch in Sachsen wirkungsgleich auf die Beamt*innen übertragen werden.
Wie geht es weiter mit Corona?
Die GEW Sachsen hat das Kultusministerium darauf gedrängt, den Betriebsärztlichen Dienst bei Booster-Impfungen für Lehrkräfte einzusetzen und dringende Fragen bei der Umsetzung der Coronaschutz-Regelungen zu klären. Mit weiteren Forderungen an die Verantwortlichen in der Politik wird sich der Landesvorstand der GEW Sachsen noch in dieser Woche befassen.
Fragen und Antworten zum Tarifabschluss: www.gew-sachsen.de/fragen
04229 Leipzig