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Kommunaler Sozial- und Erziehungsdienst

SuE-Tarifrunde: Verhandlungen ab Ende Februar

Die Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) der Kommunen starten nun am 25. Februar. GEW und ver.di fordern gemeinsam eine Aufwertung vieler Berufsgruppen und einen besseren Gesundheitsschutz.

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Zunächst war der Neustart der Verhandlungen nach dem Aussetzen der Tarifrunde im März 2020 für Januar 2022 angedacht. Vereinbart wurde nun der 25. Februar als erster Verhandlungstermin. Weitere Termine bis ins Frühjahr hinein werden folgen.

Im Gegensatz zu den regulären Entgelttarifrunden geht es diesmal nicht um eine Steigerung der Tabellenentgelte, denn nach dem TVöD*-Tarifabschluss von 2020 findet die nächste Tarifrunde zum Entgelt 2023 statt. In der nun beginnenden Runde geht es um die bessere Eingruppierung vieler Berufsgruppen im Sozial- und Erziehungsdienst (z. B. bei Kinderpfleger*innen, Sozialassistent*innen, Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen) sowie um einen besseren Gesundheitsschutz in diesem Bereich. Über die gemeinsamen Forderungen von GEW und ver.di berichteten wir in der letzten Ausgabe der E&W Sachsen (01/2022).

Für die Arbeitgeber verhandelt die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) als Zusammenschluss der Arbeitgeber, also insbesondere der Kommunen. Auf Seiten der Gewerkschaften übernimmt ver.di die Verhandlungsführung. GEW und ver.di als Schwestergewerkschaften innerhalb des DGB arbeiten dabei eng zusammen. Und so gibt es nicht nur gemeinsame Forderungen und eine vertrauensvolle Abstimmung der Spitzen von GEW und ver.di bei den Verhandlungen. Auch vor Ort sind wir auf die Zusammenarbeit angewiesen, um gemeinsam Stärke zu zeigen.

Und gerade diese Tarifrunde ist eine große Chance: Während es in regulären TVöD-Tarifrunden um alle Kommunal- und Bundesbeschäftigten geht – also von der Verwaltungsfachkraft in der Kommune über die Museumsmitarbeiterin bis zur Technikerin in einem Bundesministerium – steht in dieser Aufwertungsrunde allein der Sozial- und Erziehungsdienst innerhalb des TVöD im Fokus. In den regulären Entgeltrunden geht es außerdem vordergründig um höhere Entgelte, da nur die Entgelttabellen gekündigt sind. Weitere Forderungen erscheinen dabei zumindest in der Öffentlichkeit häufig zweitrangig. In dieser Runde sind jedoch die für die Eingruppierung relevanten Tätigkeitsmerkmale sowie der Tarifteil zum Gesundheitsschutz gekündigt. Das gibt uns die Möglichkeit, für eine gerechtere Bezahlung und mit dem Gesundheitsschutz unmittelbar für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen – und im äußersten Fall auch zu streiken.

Unsere Forderungen sowie aktuelle Nachrichten finden sich unter dem Kampagnenmotto „Wir sind die Profis“ auf der zentralen GEW-Website zur Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst:
www.gew.de/wir-sind-die-profis

Burkhard Naumann, Referent für Tarif- und Beamtenpolitik
burkhard.naumann(at)gew-sachsen(dot)de

* TVöD ist der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen