Schule
Risikogruppen sollen wieder in die Schule???
Die GEW Sachsen fordert das Kultusministerium auf, seiner Fürsorgepflicht nachzukommen und die heutige Dienstanweisung sofort zurückzunehmen. Gemäß dieser sollen Risikogruppen nun regulär im Präsenzunterricht eingesetzt werden.
Heute hat das Kultusministerium eine neue Dienstanweisungen an die Schulleitungen gesandt. Demnach wäre es „aus arbeitsmedizinischer Sicht vertretbar”, Lehrer*innen und das weitere pädagogische Personal wieder im Präsenzunterricht einzusetzen. Dies gelte auch für Beschäftigte, die zur Risikogruppe gehören (mit Vorerkrankungen bzw. mindestens 60 Jahre alt).
Die GEW Sachsen verurteilt dies auf das Schärfste. Wir fordern das Kultusministerium auf, seiner Fürsorgepflicht als Arbeitgeber nachzukommen und die heutige Dienstanweisung sofort zurückzunehmen. Dazu wenden wir uns heute schriftlich an Kultusminister Christian Piwarz. Die GEW-Mitglieder im Lehrer-Hauptpersonalrat bringen zudem am Donnerstag einen entsprechenden Initiativantrag ein. Risikogruppen und auch Beschäftigte mit Personen im Haushalt, die zur Risikogruppe gehören, müssen weiterhin konsequent geschützt werden!
An vielen Orten wird das Konzept der strikten Gruppentrennung gerade außerunterrichtlich schwer oder überhaupt nicht organisierbar sein. Das Infektionsrisiko vermögen wir nicht zu beurteilen, doch das Konfliktpotential steigt angesichts des starken Zeitdrucks und der schwierigen bis unmöglichen Umsetzbarkeit. Wir fordern, dass sich die Landesregierung hinter die Lehrkräfte stellt und gemeinsam weitere vorsichtige Öffnungsschritte plant, anstatt einseitig eher experimentelle Öffnungen unter Zeitdruck zu veranlassen. Bildungsangebote für Kinder, Verlässlichkeit für Eltern und der Gesundheitsschutz für die Beschäftigten müssen ins Lot gebracht werden. Wer dem Pragmatismus im bundesweiten Wettlauf nachgibt, sendet falsche Botschaften auch an andere Bildungsbereiche und riskiert es, am Ende allen Beteiligten zu schaden.
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