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Stellungnahme zum Entwurf eines Personalentwicklungskonzeptes

Der Entwurf eines Personalentwicklungskonzeptes für den Geschäftsbereich des SMK ging bei der GEW Sachsen am 15. Juni 2017 ein. Eine Stellungnahme konnte nur bis zum 31. Juli abgegeben werden, obwohl dem SMK Beginn und Ende der diesjährigen Sommerferien durchaus bekannt sein konnten. Da unter diesen Bedingungen eine ernsthafte Beteiligung der Lehrer*innen ausgeschlossen war, hat sich die GEW am 13. Juli 2017 zum Konzept in einer 17-seitigen sehr kritischen Stellungnahme nur vorläufig geäußert.

Die GEW hat u.a.

  • kritisiert, dass im Konzept die Entwicklung des Lehrerbedarfes keine Rolle spielt,
  • nahegelegt, das vorgelegte Konzept zurückzuziehen und sich mit der Personalentwicklung im Schulbereich umfassend auseinanderzusetzen,
  • eine gründliche und detaillierte Befassung mit den Interessen der Lehrkräfte und die Ableitung adäquater Maßnahmen gefordert,
  • empfohlen, von politisch opportunen Begründungen für die aktuellen Personalprobleme abzusehen und sich stärker möglichen Lösungen zuzuwenden,
  • die Frage aufgeworfen, welche Leistungsanreize das SMK bei den Beschäftigten auch in Anbetracht bestehender Ungerechtigkeiten überhaupt zu setzen gedenkt,
  • den Verzicht auf Regelbeurteilungen bei tarifbeschäftigten Lehrkräften begrüßt,
  •  darauf hingewiesen, dass das SMK mit dem Satz „Die Tätigkeit als Lehrkraft ist von einem hohen Maß an Arbeitszeitautonomie geprägt.“ gängige Klischees bedient,
  • (Schon die Ableistung von 26 bzw. 27 Unterrichtsstunden an fünf Wochentagen, einschließlich Aufsichtsverpflichtungen, Vertretungen, Dienstberatungen und Konferenzen reduziert die Autonomie bei Vollzeitbeschäftigten auf ein Minimum. Lehrer*innen sind weder in der Lage, den Unterrichts-beginn noch das Unterrichtsende zu bestimmen. Sie können weder ihre Pausen verlängern noch ihren Urlaub außerhalb der Ferien realisieren u.a.m.)
  • darauf aufmerksam gemacht, dass das wünschenswerte Instrument des Mentoring an Belastungsgrenzen vor Ort stößt und ohne zusätzliche personelle Ressourcen für die Schulen überhaupt nicht umsetzbar ist,
  • kritisiert, dass es im Konzept keinerlei Hinweise darauf gibt, dass sich das SMK auch nur ansatzweise mit der Integration von Beschäftigten befasst, die ihre Abschlüsse in anderen Ländern erworben haben.

Die GEW Fraktion im Lehrer-Hauptpersonalrat wird sich am 10. August erneut zum Entwurf des Personalentwicklungskonzeptes äußern. Sollte sich das SMK entscheiden, das Konzept ohne eine Analyse des Personalbestandes herauszugeben, wird die GEW den Druck auf politischer Ebene erhöhen.

Weil unsere Stellungnahmen zunehmend von anderen Lehrerorganisationen kopiert werden, ist das ausführliche Schreiben nicht auf unserer Internetseite zu finden. Es wird auf Anfrage gern zugesandt.