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Miteinander statt von oben herab!

GEW Sachsen: Keine Entscheidungen ohne Beteiligung der Betroffenen! Heutige Medienberichte erwecken den Eindruck, dass die CDU-Fraktion nunmehr eine Verbeamtung von jüngeren Lehrkräften als Lösungsweg gegen den Lehrermangel favorisiert. In den nächsten Tagen soll dazu ein Konsens innerhalb der Koalition hergestellt werden.

Dazu erklärt die sächsische Bildungsgewerkschaft GEW:
„Unabhängig davon, wie man zu einer Verbeamtung steht – ein ernsthafter Dialog mit den Interessenvertretungen der Lehrkräfte über die besten Lösungswege zur Sicherung der Lehrerversorgung muss in der gegenwärtigen Situation für alle Beteiligten eine Selbstverständlichkeit sein. Gerade weil die aktuellen Probleme nur mit einem klugen Gesamtkonzept und nicht durch punktuelle Einzelmaßnahmen zu lösen sind, ist gemeinsames Handeln unabdingbar. Konflikte zwischen der Staatsregierung und der GEW sollten genauso vermieden werden, wie Konflikte in den Lehrerzimmern, die bei einer Spaltung der Lehrerschaft nicht ausbleiben.“  

Die GEW mahnt erneut ausdrücklich an, die Dimension und die Vielschichtigkeit der Probleme ernst zu nehmen und entsprechend weitsichtig und komplex an deren Lösung heranzugehen. Eine politische Entscheidung von einer solchen Tragweite darf insbesondere nicht von oben herab über die Köpfe der Betroffenen hinweg gefällt werden. In der jetzigen Situation muss die gesamte Lehrerschaft ermutigt und in die Lage versetzt werden, sich den großen Herausforderungen in den Schulen zu stellen. Dazu bedarf vieler Maßnahmen, zu denen auch Signale an die junge Lehrergeneration gehören. Vor allem aber muss der Lehrerberuf in Sachsen generell aufgewertet und die Arbeit aller Lehrer*innen in allen Schularten tatsächlich wertgeschätzt werden.    

Die GEW Sachsen hat mehrfach ihre Gesprächs- und Verhandlungsbereitschaft erklärt. Wir sind davon überzeugt, dass es Lösungswege gibt, den Personalmangel in den Schulen dauerhaft zu überwinden, ohne die Kollegien zu spalten und Lehrer*innen zu demotivieren. Dafür stehen wir nach wie vor als Partnerin zur Verfügung. Einseitige politische Entscheidungen würden auch im Widerspruch zu den Äußerungen des Ministerpräsidenten zu einem neuen Miteinander stehen.