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Impfungen an Schulen und Kitas

Handeln statt verurteilen

Aktuell werden Impfquoten von Erzieher*innen und Lehrkräften diskutiert, obwohl dazu keine seriösen Zahlen existieren. Die GEW Sachsen weist pauschale Verurteilungen zurück und fordert umfassendere Vorbereitungen für die 2. Jahreshälfte.

Foto: GEW/Shutterstock
Foto: GEW/Shutterstock

Flächendeckende Impfungen sind unzweifelhaft notwendig, um die Pandemie einzudämmen und angesichts der auftretenden Mutationen insbesondere eine vierte Welle im Herbst zu verhindern. 

Die GEW Sachsen weist allerdings Berichte und Verlautbarungen zurück, in denen einem Großteil der pädagogischen Fachkräfte an Kitas und Horten sowie Lehrkräften an den Schulen eine Impfmüdigkeit attestiert und mit Konsequenzen gedroht wird. Die dort präsentierten Zahlen zur Impfquote lassen sich nicht seriös herleiten und basieren in erster Linie auf Spekulationen. Denn aufgrund der Datenschutzbestimmungen werden Geimpfte nicht mit ihrem Beruf registriert.

Anstatt den Kolleginnen und Kollegen in Kitas, Horten und Schulen pauschal Vorwürfe hinsichtlich ihrer Impfbereitschaft zu machen, sollten insbesondere die Arbeitgeber alles ermöglichen, damit Impfangebote zeitnah wahrgenommen werden können. Dies ist bei Weitem nicht selbstverständlich, da viele Arbeitgeber – auch im öffentlichen Dienst der Kommunen – eine Impfung nur außerhalb der Arbeitszeiten akzeptierten. Wenn jetzt die hohe Impfpriorisierung von Erzieher*innen und Lehrkräften und die damit verbundene frühe Möglichkeit einer Impfung betont wird, wird dabei auch außer Acht gelassen, wie schwer es für sie war, einen Termin auszumachen. Im pädagogischen Alltag kann man eben nicht stundenlang vor dem Computer sitzen und die Terminvergabewebseite aktualisieren.

So unerläßlich die Impfungen sind: Sie bleiben mit Blick auf die Kinder und deren Familien nur ein Baustein bei der Sicherstellung eines verlässlichen Betriebs von Bildungseinrichtungen. Schaut man sich die weiteren Vorschläge und „Vorbereitungen“ für das kommende Schuljahr an, so sind diese sehr übersichtlich: Testen, Lüften, Masken (in weiterführenden Klassen). Von dauerhaft mehr Personal für die Ermöglichung kleinerer Gruppen und Klassen ist ebenso wenig zu hören wie von flächendeckenden Luftfilteranlagen.

Angesichts der mangelhaften Alternativen von Seiten der Politik stellt sich die Frage, ob mit kollektiven Anschuldigungen nicht schon jetzt den Pädagoginnen und Pädagogen der Schwarze Peter zugeschoben werden soll, wenn im Herbst wieder Kindertageseinrichtungen und Schulen schließen müssen.

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GEW Sachsen
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