Schule
Mangel an Lehrkräften in Sachsen auch 2020/21
Im jetzt begonnenen Schuljahr steigt die Zahl der Schüler*innen in Sachsen erneut (+ca. 3.500). Dass allein deshalb mehr Lehrer*innen notwendig wären als im vorausgegangenen Jahr, liegt auf der Hand. Auch der hinlänglich bekannte Krankenstand muss ausgeglichen werden. Hinzu kommt die Abdeckung des Bedarfes, der durch Integration bzw. inklusive Beschulung sowie nunmehr auch dadurch entsteht, dass zahlreiche Lehrer*innen wegen einer attestierten Risikoerkrankung nicht im Präsenzunterricht eingesetzt werden können.
Allein der Ersatz der vor allem aus Altersgründen ausscheidenden Lehrkräfte reicht nicht aus, um die Lernbedingungen für Schüler*innen wenigstens auf dem Niveau des letzten Schuljahres zu halten. Mitten in der Pandemie sind die Schulen damit schon gar nicht in der Lage, zur Vermeidung von Ansteckungen kleinere Lerngruppen zu bilden.
Aber selbst der Ersatz für die Lehrkräfte, die sich aus dem Schuldienst verabschiedet haben, gelingt auch in diesem Schuljahr erneut nur partiell.
In Grundschulen zeigen die seit 2012 erhöhten Ausbildungskapazitäten und die von der GEW durchgesetzte Vergütung in der E/A 13 landesweit Wirkung. Der Ersatz für ausscheidende Lehrer*innen gelingt 2020/21 besser als in der Vergangenheit. Von Bedarfsdeckung kann allerdings auch in dieser Schulart keine Rede sein.
Die Probleme an Oberschulen und Förderschulen werden sich weiter verschärfen. Wer heute den Begriff Bildungsgerechtigkeit bemüht, muss sich damit auseinandersetzen, dass trotz schulartfremder Einstellungen und dem weiteren Anstieg der Quote der Seiteneinsteiger*innen erneut Stellen offen bleiben, obwohl diese Schularten große Herausforderungen zu bewältigen haben.
Trotz der guten Bewerbungssituation ist es nur in einem von fünf Standorten des Landesamtes für Schule und Bildung gelungen, die vorgesehenen Einstellungen an Gymnasien zu realisieren.
Im Berufsbildenden Bereich konnten zwar landesweit ausscheidende Lehrkräfte ersetzt werden, das täuscht allerdings darüber hinweg, dass in zwei LaSuB-Standorten Stellen offengeblieben sind.
Besonders besorgniserregend bleibt die Lehrerversorgung in den Regionen Chemnitz und Bautzen. Die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus, um zu verhindern, dass sich die Probleme dort inzwischen potenzieren.
Die GEW Sachsen fordert das SMK auf, alles zu unternehmen, um weitere Lehrkräfte für den sächsischen Schuldienst zu gewinnen. Die mit der Pandemie entstandenen Probleme werden sich ohne zusätzliches pädagogisches Personal nicht bewältigen lassen!
Die Einstellungen zum neuen Schuljahr im Einzelnen (Quelle: SMK und GEW Sachsen):
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