Buchmesse 2023
Literatur in Szene setzen – Aus der Arbeit der AJuM
In der AG Jugendliteratur und Medien (AJuM) der GEW haben die Mitglieder in den vergangenen Jahre eingeschränkter Treffen und beruflicher Ausnahmesituationen trotzdem fleißig rezensiert und sich digital weitergebildet. Nun freuen wir uns auf die Leipziger Buchmesse vom 27. bis 30. April, auf der GEW und AJuM in Halle 2 am Stand B205 zu Gesprächen einladen.
Die AJuM-Landesstelle trifft sich inzwischen wieder regelmäßig, um Neuerscheinungen durchzuschauen, die Rezensionsarbeit zu besprechen und über Erfahrungen in der Vermittlung von Kinder- und Jugendliteratur auszutauschen. Zuletzt standen Bücher im Mittelpunkt, die in einer zusätzlichen Ausgabe in einfacher Sprache erscheinen. Literatur und Arbeitsmaterialien bieten sich insbesondere in heterogenen Klassen an. Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen Schwierigkeiten mit dem Lesen haben, gewinnen ein persönliches Lese- und Verarbeitungstempo. Einfache Wörter, kurze Sätze und der Verzicht auf Nebenaspekte sorgen für einen leichten Erzählfluss. Mit dem Spaß am Lesen öffnen sich Welten. Die lesestarken Schüler*innen entdecken im anspruchsvolleren Original mehr Konflikte der Figuren und versteckten Humor. Die Ajum-Gruppe hat Textauszüge in beiden Fassungen gelesen und verglichen. Mit einem guten Buch, das viele Türen hat, lassen sich verschiedene Lehrplan-Themen integrieren.
Für September ist eine offene Fortbildungsveranstaltung mit Vortrag und Workshop zu einem kinderliterarischen Thema geplant (Informationen auf gew-sachsen.de/ajum).
Bundesweit wurden Literaturempfehlungen zu verschiedenen Themen und Materialhefte mit Unterrichtsideen erstellt, die in gedruckter Form und als Download verfügbar sind. Am Messestand werden außerdem mit dem Lesepeter prämierte Bücher präsentiert.
Bereits am 18. April beginnt eine Online-Veranstaltungsreihe zum Thema „Arme Kinder - Soziale Ungleichheit und Kinder- und Jugendmedien“ in Kooperation mit dem GEW-Organisationsbereich Schule. Die Vorträge und Diskussionen setzen Ungleichheit und Klassismus in Beziehung zu Erzählweisen in Kinder- und Jugendmedien und der Arbeit mit KJL. Die Referent*innen, darunter ein Autor und eine Literacy-Initiative, knüpfen an gesellschaftliche Debatten über Benachteilungen, Bildungschancen und Teilhabe an. Interessierende Fragen sind unter anderem, welche Bilder von „Armut“ vermittelt werden und inwieweit sie Milleuklischees reproduzieren; wie Medien genutzt werden können, um ungleiche Bildungschancen kompensieren zu können, und ob hierarchische Bildungsvorstellungen thematisiert werden.
Infos unter www.ajum.de
Christian Pommerening
AJuM-Landesstelle Sachsen
04229 Leipzig