- Der Landesverband Sachsen der Bildungsgewerkschaft fordert die Landesregierung auf, das Sächsische Integrationskonzept grundlegend zu überprüfen und Schulen und Lehrkräfte, die mit der Integration beauftragt sind ausreichend zu unterstützen.
- Das Referat Multikulturelle Angelegenheiten wird beauftragt hierfür eine entsprechende Stellungnahme zu verfassen in Absprache mit dem dem Referat Schulische Bildung und dem Geschäftsführenden Vorstand.
Die Gründe hierfür sind im Einzelnen:
a) Das Konzept der DaZ-Stützpunktschulen ist vielerorts gescheitert.
- Klassen sind überfüllt.
- Einsprachige Eltern und bessergestellte zugewanderte Eltern versuchen diese Schulen zu meiden.
- Sprachliche Integration fällt schwer, wenn zu wenige Kinder und Jugendliche an einer Schule Deutsch als Familiensprache sprechen.
b) Das Konzept der Vorbereitungsklassen funktioniert nicht wie vorgesehen.
- In der gegenwärtigen Praxis der Etappe 1 erfahren die Kinder und Jugendlichenaus schulorganisatorischen Gründen zumeist weder strukturierten Unterricht noch stabile soziale Verhältnisse zu Gleichaltrigen und Lehrkräften.
- Die Zugehörigkeit der neuzugewanderten Kinder und Jugendlichen zu Vorbereitungsklassen fördert nicht, dass Fach- und Klassenlehrer Verantwortung für die Integration übernehmen.
- Aus schulorganisatorischen Gründen wird der DaZ 2-Unterricht zu oft parallel zum Fachunterricht gelegt, so dass die Lernenden hier den Anschluss nicht finden.
c) Ein Großteil der im DaZ-Unterricht eingesetzten Seiteneinsteiger*innen sind weder pädagogisch noch fachdidaktisch (in Bezug auf den Regelunterricht) ausreichend qualifiziert worden.
- DaZ-Unterricht sollten pädagogisch vorbereitete Kolleg*innen erteilen, die mit Verhaltensauffälligkeiten, Gruppenprozessen und Lernschwierigkeiten gut umgehen können.
- DaZ-Lehrkräfte müssen die Anforderungen der Regelunterrichtes sehr gut kennen, damit sie neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen befähigen können hieran erfolgreich teilzunehmen.
- DaZ-Unterricht darf sich nicht auf die Vermittlung der Alltagssprache beschränken.
d) Die Unterstützung der Schulen mit vielen neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen ist mangelhaft.
- Es gibt keine verbindliche Qualifizierung der Regellehrkräfte zum Thema „Sprachsensibler Fachunterricht" und "Anerkennung von Mehrsprachigkeit".
- Es gibt keine geplanten Zeiten für pädagogischen Austausch und Fallbesprechung.
- Es gibt keine zusätzlichen Sozialarbeiter und Psychologen.
- Es gibt keine zusätzlichen Programme zu Ausstattung mit digitalen Medien.
e) Lehrkräfte und Lernende werden mit der Alphabetisierung allein gelassen.
- Das Aufholen verpasster Schuljahre ist im Rahmen des DaZ 1 und 2-Unterrichts nicht möglich.
- Die Folge sind Verhaltensauffälligkeiten durch Überforderung, Absentismus und das Nichterreichen schulischer Abschlüsse.