Gestreikt wurde in Dresden, Leipzig und Freital. Mehrere tausend Beschäftigte aus Kindertagesstätten, Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, des öffentlichen Nahverkehrs und der Kommunalverwaltungen waren dem gemeinsamen Aufruf von GEW und Ver.di gefolgt.
Druck auf Arbeitgeber weiter erhöht
Vor der am 15. April in Potsdam stattfindenden nächsten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen haben die Gewerkschaften am heutigen 13. April noch einmal den Druck auf die Arbeitgeber mit einem ganztägigen Warnstreik erhöht.
In Dresden sprach die GEW-Bundesvorsitzende Marlis Tepe zu den Streikenden vor dem Dresdner Rathaus.
In Leipzig sprachen der Ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske und die Vorsitzende des GEW-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Eva Gerth. GEW-Bundesvorsitzende Marlis Tepe kritisierte erneut die immer noch bestehende Einkommensdifferenz in Ost und West. Alle Redner erneuerten die Forderungen der Gewerkschaften und betonten zugleich die Notwendigkeit, den öffentlichen Dienst finanziell so attraktiv zu machen, dass er auch in Zukunft ausreichend beruflichen Nachwuchs findet.
Eva Gerth verwies noch einmal mit Nachdruck darauf, dass bundesweit fast 100.000 Erzieher*innen fehlen. Dem könne man nur begegnen, wenn der Erzieher*innenberuf auch finanziell aufgewertet wird.
Hintergrund:
Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 26. Februar 2018 mit dem Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über eine Gehaltserhöhung für die Tarifbeschäftigten im Geltungsbereich des TVöD. In zwei Verhandlungsrunden haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt.
Die GEW fordert in der Tarifrunde 2018:
- Erhöhung der Tabellenentgelte um sechs Prozent, mindestens aber 200 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten!
- Erhöhung der Entgelte für Praktikantinnen und Praktikanten sowie Auszubildende um 100 Euro monatlich!
- Die Eingruppierung angestellter Lehrkräfte im Geltungsbereich des TVöD-VKA soll tariflich geregelt werden.
Uschi Kruse, Landesvorsitzende der GEW Sachsen, mahnt die Arbeitgeber endlich ein Angebot vorzulegen:
„Es gilt, den öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten, um nicht zuletzt die dringend benötigten Nachwuchskräfte zu gewinnen. Personalmangel, überfüllte Gruppen und zahlreiche Mehrarbeitsstunden – so sieht der Alltag in vielen Kitas und Horten aus. Dass unsere Kinder trotzdem gerne in diese Einrichtungen gehen, verdanken wir dem großen Engagement der Kolleg*innen vor Ort.“