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Berufliche Schulen

DGB- Ausbildungsreport Sachsen 2024

Der DGB-Ausbildungsreport Sachsen 2024 zeigt: Die Qualität des Berufsschulunterrichts bleibt hinter der betrieblichen Ausbildung zurück. Die GEW Sachsen fordert deshalb umfassende Reformen, um Berufsschulen zukunftsfähig zu machen – von mehr Personal über moderne Ausstattung bis hin zu mehr Mitbestimmung für Auszubildende.

Die DGB-Jugend Sachsen hat den aktuellen Ausbildungsreport Sachsen 2024 unter dem Schwerpunkt „Ausbilder*innen und Ausbildungsmethoden“ veröffentlicht. Ein Aspekt der Befragungen von insgesamt 1845 Auszubildenden war die Bewertung der fachlichen Qualität der Ausbildung in den Berufsschulen. Der aktuelle Report zeigt: Trotz des hohen Engagements der Lehrkräfte, die zudem oft als Vermittler*innen zwischen Betrieben und Auszubildenden fungieren, bleibt die Zufriedenheit der Schüler*innen mit der Ausbildung in der Berufsschule weiterhin deutlich hinter der betrieblichen Ausbildung zurück. So bewerten nur etwa 53 Prozent der Befragten den Berufsschulunterricht als „gut“ oder „sehr gut“. Diese Zahl stagniert zudem seit Jahren. 
Nachholbedarf besteht ebenfalls bei der sachlichen, technischen bzw. digitalen Ausstattung der beruflichen Schulen. Schon in der „Corona-Ausbildungsstudie“ der DGB-Jugend 2021 beurteilten weniger als die Hälfte der befragten Auszubildenden die digitale Ausstattung der Schulen als „sehr gut“ oder „gut“. Bundesweit haben sich diese Werte nach der Pandemie offenbar noch weiter verschlechtert. 

Die GEW Sachsen fordert deshalb umfassende Maßnahmen, um die Qualität und Attraktivität der Berufsschulen nachhaltig zu verbessern.

Wir fordern:

  • Eine bessere personelle Ausstattung der beruflichen Schulen: 
    Überlastete Lehrkräfte können die vielfältigen Herausforderungen nicht allein stemmen. Nur durch eine ausreichende Personaldecke lassen sich Unterrichtsversorgung, individuelle Förderung und kontinuierliche Weiterbildung sicherstellen.
  • Attraktivität des Berufs steigern: 
    Für alle Seiten- und Quereinsteiger*innen müssen Qualifizierungsmöglichkeiten geschaffen werden, um auch an den beruflichen Schulen den Grundsatz „Gleiches Geld für gleiche Arbeit“ durchzusetzen.
  • Moderne Ausstattung: 
    Berufsschulen müssen mit qualitativ hochwertigen aktuellen Lehrmaterialien, technischen Geräten und digitalen Tools ausgestattet werden. Zur Verbesserung von Medienkompetenzen brauchen die Kollegien entsprechende Freiräume und hochwertige Fort- und Weiter-bildungen.
  • Mitbestimmung stärken: 
    Die Partizipation der Auszubildenden bei der Unterrichtsplanung kann ein Element sein, um die Motivation zu fördern und Inhalte an den Bedürfnissen der Schüler*innen auszurichten. Auch dafür braucht es Frei- bzw. Entwicklungsräume an den beruflichen Schulen. 

Es besteht dringender Handlungsbedarf an unseren beruflichen Schulen. Die GEW Sachsen fordert von der Sächsischen Staatsregierung mehr Engagement und Mut für klare Reformen, um berufliche Schulen zu einem zukunftsfähigen Lernort zu machen.

Den aktuellen Ausbildungsreport könnt ihr hier einsehen.  

Kontakt
Carsten Müller
Fachgruppe Berufliche Schulen
Adresse (Lehrer am Berufsschulzentrum "Karl Heine" Leipzig)
Adresse erreichbar über
Geschäftsstelle der GEW Sachsen
Adresse Nonnenstr. 58
04229 Leipzig
Telefon:  0341 4947-364
Mobil:  0176 32242147