Engagement gegen Rechts
Binationaler Pädagog*innen-Austausch
Gemeinsam mit dem Kulturbüro Sachsen e. V. und unterstützt von der Friedrich-Ebert-Stiftung fand vom 27.- 31. Mai 2024 eine kollektive binationale Austauschwoche im Kontext Rassismus und Rechtspopulismus mit der GEW Sachsen statt. Sowohl die britische als auch die sächsische Delegation setzt sich aus Pädagog*innen aus der Schulpraxis, Gewerkschaftsarbeit und Lehrer*innen-Bildung zusammen.
Ziel des Projekts
In Kooperation mit der britischen Gewerkschaft NASUWT (Bildungsgewerkschaft in Großbritannien) tauschten die 15 sächsischen und britischen Pädagog*innen Erfahrungen und Möglichkeitsräume im Umgang mit Rechtsextremismus/-populismus und Menschenfeindlichkeit aus. In der Konsequenz des Kennenlernens von hier bereits agierenden Schulen, Initiativen, Vereinstätigkeiten und Projekten in Leipzig und Birmingham entsteht in Verantwortung des Kulturbüros Sachsen und unter Mitwirkung aller am Austauschprojekt Beteiligten eine Handreichung für die Schulpraxis.
Ein Austauschprojekt in zwei Teilen
GEW Sachsen trifft NASUWT
Für den einwöchigen Gastaufenthalt der britischen Delegation in Leipzig und Dresden wurde von Nico Leonhardt (Referatsleitung Inklusive Bildung der GEW Sachsen) und Anja Thiele (Kulturbüro Sachsen e. V.) ein vielfältiges Angebot organsiert.
Nach einem gemeinsamen Auftakt und Kennenlernen im GEW-Standort Leipzig stand der Dienstag unter dem Fokus von Hospitationen in Schulen. Die Geschwister-Scholl-Grundschule und die Leipziger Modellschule öffneten ihre Türen und boten der deutsch-britischen Delegation vielfältige Einblicke in Ihre schulischen Initiativen und laufende Projekte. Schwerpunkt waren dabei insbesondere Möglichkeiten präventiver Arbeit durch Demokratiepädagogik. Am Nachmittag stellte sich in den GEW-Räumen der Nonnenstraße das NDC (Netzwerk für Demokratie und Courage) vor und es wurde angeregt und intensiv diskutiert.
Am Mittwoch reiste die gesamte britische Delegation nach Dresden. Marcus Kindlinger (Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Münster) und Juri Haas (Leiter der Landesrechtschutzstelle/GEW Sachsen) vermittelten am Vormittag ein umfassendes Bild zum Diskurs rund um Kontroversität und sogenannter Neutralität in Schule und Unterricht. Am Nachmittag gab es geleitet von Michael Nattke (Kulturbüro Sachsen) die etwas andere Stadttour durch Dresden unter dem sensibilisierenden Motto „Von Pegida zu den Freien Sachsen-Auf den Spuren rechter Bewegungen in Sachsen“.
Der gemeinsame Donnerstag startete moderiert und begleitet von den Delegationsmitgliedern Anja Thiele und Claudia Maas mit einer zweiten Schulhospitation in der Geschwister-Scholl-Oberschule in Liebertwolkwitz. Am Nachmittag wurden weitere Expertisen aus Schüler*innen, Hochschul- und Vereinstätigkeit im Rahmen einer Expert*innendiskussion als Klammern und Auftakt genutzt, um erste Handlungsoptionen und Maßnahmen festzuhalten und zu sichern.
NASUWT trifft GEW Sachsen
Auf der Grundlage einer Gruppenreflektion der gemeinsamen Woche, Eindrücke und Ergebnisse und des gemeinsamen Festzurrens erster Überlegungen für die anvisierte Handreichung verabschiedeten wir die britische Delegation mit großer Motivation und Zuversicht für die gemeinsame Woche in Birmingham im Oktober.
Im Laufe des Jahres berichten wir weiterhin über die Aktivitäten, insbesondere über die Entstehung der Praxis- und Handlungsempfehlungen!
Annett Steinmann
Mitglied im Referat Inklusive Bildung/
Delegationsteilnehmerin