Bertelsmann-Studie
Personalausstattung in Kindertageseinrichtungen nach wie vor nicht kindgerecht
Der Ländermonitor “Frühkindliche Bildung” der Bertelsmann- Stiftung ist auch in diesem Jahr völlig eindeutig: „Sachsen belegt bei der Personalausstattung in Kindertageseinrichtungen bundesweit erneut einen der letzten Plätze und bleibt damit weiterhin erheblich hinter den Bedürfnissen der Kinder, Eltern und Beschäftigen zurück. Die Qualitätsansprüche sind mit der Zahl der vorhandenen Fachkräfte nicht erfüllbar.”, so Uschi Kruse, Vorsitzende der GEW Sachsen.
Regelmäßig bekommt Sachsen eine der sprichwörtlichen roten Laternen beim Personalschlüssel attestiert. Die GEW Sachsen hat bereits im vergangenen Jahr mit einer Petition für mehr Personal in KiTas und Horten im Freistaat mehr als 17.000 Unterschriften gesammelt. Mit ihr kritisieren Kita-Leitungen, pädagogische Fachkräfte und viele Eltern sehr deutlich den schlechten Fachkraft-Kind-Schlüssel, sowie die damit verbundene Arbeitssituation in ihren Einrichtungen. Die GEW fordert einen kindgerechten Personalschlüssel, der die Abwesenheit des Personals bei Urlaub, Krankheit und Fortbildungen und die nötige Vor- und Nachbereitung berücksichtigt. „Es wird Zeit, dass die Landesregierung und die sie tragenden Parteien ihren Koalitionsvertrag endlich umsetzen und die vor den Landtagswahlen abgegebenen Versprechen einlösen. Der aktuell im Landtag diskutierte Doppelhaushalt bietet dazu die beste Gelegenheit“, so Uschi Kruse weiter.
Die GEW erwartet zudem, dass der Freistaat Sachsen die Bundesmittel aus dem neuen Kita-Qualitätsgesetz ausschließlich für eine bessere Personalausstattung verwendet. Die Bildungsgewerkschaft hatte bereits am 21. September 2022 vor dem Landtag Verbesserungen an den Haushaltsplanungen gefordert, um den Weg aus dem Bildungsnotstand freizumachen. Zahlreiche Erzieher*innen waren dem Aufruf der GEW Sachsen gefolgt und hatten vor dem Sächsischen Landtag für einen besseren Personalschlüssel und damit für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert, denn der Fachkräftemangel ist ein doppeltes Problem, fasst Uschi Kruse zusammen: „Zu wenig Personal in der pädagogischen Praxis verschlechtert nicht nur die Qualität der frühkindlichen Bildung für die Kinder, sondern auch die Arbeitsbedingungen für die Fachkräfte.“
Pressekontakt für Rückfragen: 0172 3504386 (Uschi Kruse, Vorsitzende GEW Sachsen)
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